In diesem Artikel erfahren Sie
✅ Auf welche Schadstoffe Sie im Brunnenwasser achten müssen
✅ Welche Gefahren durch diese Stoffe entstehen
✅ Wie Sie Ihr Brunnenwasser von Schadstoffen filtern können
Die richtigen Analysen:
Brunnenwasser filtern – Schadstoffe, Gefahren und Lösungen
Nicht aufbereitetes Brunnenwasser sollte auf keinen Fall als Trinkwasser verwendet werden, wenn Ihnen die möglichen bakteriellen und chemischen Belastungen des Wassers unbekannt sind!
Um zu wissen, welche Art von Filter oder Wiederaufbereitung Sie für Ihr Brunnenwasser benötigen, müssen Sie zunächst einen Test Ihres Brunnenwassers durchführen. Mit unseren Brunnentests können Sie eine Wasserprobe von unserem Fachlabor überprüfen lassen und erhalten genaue Informationen zu sämtlichen chemischen und bakteriellen Belastungen:
✔️ Speziell für Brunnen & Quellen
✔️ 2 in 1: Chemie & Mikrobiologie
✔️ Umfassendste Brunnenanalyse
Inhalt
Warum Brunnenwasser filtern?
Trinkwasser wird im Gegensatz zu Brunnenwasser in Deutschland von Wasserversorgern bereitgestellt und wird daher streng auf Schadstoffe überprüft. Die Trinkwasserverordnung legt dabei genaue Grenzwerte chemischer und bakterieller Verunreinigung fest, die von den Versorgern nicht überschritten werden dürfen. Die Filterung erfolgt hier bereits beim Versorger und den Haushalten wird bis zum Hausanschluss bereits eine hervorragende Wasserqualität bereitgestellt.
Brunnenwasser wird dagegen aus dem Grundwasser gewonnen und kann daher je nach Region, örtlicher Umgebung und Zustand der Brunnen-Installation eine sehr unterschiedliche Wasserqualität haben.
Als Besitzer eines Brunnens sind Sie für die Wasserqualität verantwortlich!
Wodurch verschlechtert sich die Wasserqualität eines Brunnens?
Brunnenwasser kann sowohl bakteriell als auch von chemischen Schadstoffen belastet sein. Die Schadstoffe gelangen meist über die nähere Umgebung des Brunnens in das Wasser und eher selten über das Grundwasser selbst. Achten Sie daher vor allem darauf, dass der Brunnen gut abgedichtet ist und keinerlei Material von Pflanzen oder Tieren in das Wasser gelangen kann. Mögliche Chemikalien in Gartenhäusern und Schuppen sollten sicher und nicht in unmittelbarer Umgebung des Brunnens gelagert werden. Zudem können auch durch alte Baumaterialien Schadstoffe wie Schwermetalle in das Wasser abgegeben werden.
Doch selbst in einen Brunnen, der sich in einem optimalen Zustand befindet, können über das Grundwasser Schadstoffe in das Wasser gelangen. Häufig können in ländlichen Regionen, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird, Nitratwerte gemessen werden, die deutlich über den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung liegen. Befinden sich in Ihrer unmittelbaren Umgebung Industrieanlagen, sollten Sie sich zudem bei Ihrem örtlichen Gesundheitsamt informieren, ob eine lokale Gefährdung des Grundwassers bestehen könnte.
👉 Mehr dazu in unserem Artikel: Kann man Brunnenwasser trinken?
Chemische Schadstoffe aus dem Wasser filtern
Klicken Sie auf die Schadstoffe, um mehr über deren Vorkommen, gesundheitliche Gefahren sowie Methoden zur Filterung und Wiederaufbereitung zu erfahren:
Eisen und Mangan
Vorkommen
Eisen kommt natürlich im Boden und Grundwasser vor und kann zusätzlich durch die Ablösung aus Eisenrohren in das Brunnenwasser gelangen. Brunnenwasser, das nicht aufbereitet wurde, hat in der Regel deutlich höhere Eisen- und Manganwerte als Leitungswasser. Einen hohen Eisen- und Mangangehalt können Sie an einer braun-rötlichen Verfärbung des Wassers sowie an einem metallischen Geschmack erkennen. Selbst das Wasser aus Gartenbrunnen, das nur zur Bewässerung eingesetzt wird, verfärbt sich häufig nach kürzerer Zeit durch Eisenablagerungen braun und kann so zu optisch unerwünschten Verfärbungen von betonierten Gartenwegen oder Hauswänden führen.
Gesundheitliche Gefahren
Der erhöhte Eisengehalt im Wasser stellt in der Regel keine gesundheitliche Gefahr dar. Jedoch enthält Wasser mit einem hohen Eisenanteil meist auch einen erhöhten Anteil von Mangan. Dieses kann bereits in kleinen Mengen für Säuglinge und Kleinkinder toxisch sein, weshalb die Trinkwasserverordnung hier einen strengen Grenzwert von 0,05 mg pro Liter vorsieht (vgl.: Bundesumweltamt, 2017 - Toxikologie des Trinkwassers). Eine präsentere Gefahr von Eisen und Mangan entsteht dadurch, dass die Ablagerungen im Rohrsystem den Wasserfluss blockieren können und so für mehr stehendes Wasser in der Wasser-Installation sorgen. Dadurch können sich wiederum schneller Bakterien ausbreiten und die Wasserqualität gefährden.
Methoden zur Filterung
Eine schnelle und günstige Möglichkeit ist der Kauf eines Eisenfilters. Dieser hat den Vorteil, dass er einfach selbst eingebaut werden kann und sofort wirksam ist. Zudem sind die Kosten der Anschaffung günstig (ca. 30 Euro). Der Nachteil an diesen Filtern ist, dass sie bereits nach 3 - 6 Monaten ausgetauscht werden müssen und dass die Filterleistung weniger effizient ist als bei automatischen Filteranlagen. Für die Filterung von Mangan wird zusätzliche ein Manganfilter benötigt, bei dem das Wasser durch eine Filterschicht aus Quarzsand gepresst wird. Diese sorgen dafür das Manganpartikel nicht durch den Filter dringen können.
Für eine dauerhafte Reduzierung von Eisen und Mangan im Brunnenwasser können Sie eine Enteisungsanlage mit eingebauten Manganfilter verwenden. Diese halten in der Regel etwa 5 Jahre, bis der Filter erneuert werden muss, wobei die Nutzungsdauer vor allem vom Wasserverbrauch abhängt. Diese Geräte sind entsprechend teurer als ein Eisenfilter und kosten in der Regel um die 1000 Euro.
Mehr Informationen
Hier finden Sie Informationen zu den Grenzwerten von Eisen und Mangan im Trinkwasser:
Nitrat
Vorkommen
In vielen Regionen Deutschlands sind die Nitratwerte im Grundwasser erhöht und liegen über dem von der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwert von 50 mg/Liter (vgl.: Bundesumweltamt, 2022 - FAQs zu Nitrat im Grund- und Trinkwasser). Die Nitratbelastung ist vor allem in Regionen mit viel Landwirtschaft erhöht sowie in Regionen, in denen vermehrt aufbereitete häusliche Abwässer wieder in den Wasserkreislauf eingeleitet werden.
Gesundheitliche Gefahren
Nitrat ist für Erwachsene verglichen mit anderen möglichen Schadstoffen im Brunnenwasser relativ ungefährlich. Die Aufnahme von sehr hohen Mengen kann jedoch zu einer Unterversorgung des Bluts mit Sauerstoff und im Extremfall zu einer Inneren Erstickung führen (vgl.: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit – Nitrat, Nitrit und Nitrosamine). Realer ist diese Gefahr für Säuglinge: Diese sind besonders gefährdet, weshalb der Grenzwert für Mineralwasser, das für Babynahrung geeignet ist, in Deutschland nicht über 10 mg/Liter liegen darf.
Methoden zur Filterung
Um Nitrat zuverlässig aus dem Wasser zu filtern, benötigen Sie eine Nitratreduzierungsanlage. Diese meist vollautomatischen Anlagen können selektiv dem Brunnenwasser mittels Ionenaustausch Nitrat entziehen und funktionieren nach dem Einbau in der Regel effektiv und einfach. Die Nachteile dieser Anlagen sind, dass die Austauscherlösung bei den Geräten regelmäßig ersetzt werden muss und dass sich Keime im Wasser vermehren können, wenn die Anlage für längere Zeit nicht genutzt wird. Zudem sind diese Anlage verglichen mit einfachen Filtersystemen eher teuer und müssen in der Regel von einem Fachbetrieb verbaut werden.
Mehr Informationen
In diesen Artikeln erfahren Sie mehr dazu, wie Nitrat durch die Landwirtschaft in das Grundwasser gelangt:
Ammonium
Vorkommen
Ammonium ist ein Teil von Eiweißverbindungen von tierischen und pflanzlichen Organismen. In das Brunnenwasser gelangt Ammonium, wenn sich kleine Tiere oder Pflanzen im Wasser befinden und dort zersetzt werden. Hohe Werte von Ammonium im Wasser deuten somit auf eine Verschmutzung des Brunnenwassers durch Abwässer, Abfälle, Dünger oder sonstiges organisches Material hin.
Gesundheitliche Gefahren
Die Trinkwasserverordnung sieht für Ammonium einen Grenzwert von 0,5 mg pro Liter Trinkwasser vor (vgl.: Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, 2023 - Ammonium). Tatsächlich ist Ammonium selbst relativ unproblematisch für die Gesundheit. Die größte Gefahr entsteht hier durch die Keime, die sich durch die Zersetzung von organischem Material im Wasser vermehren und die Entstehung von Ammonium mitverursachen.
Methoden zur Filterung
Zwar gibt es Aktivkohlefilteranlagen, die Ammonium zuverlässig aus dem Wasser filtern können, jedoch empfehlen wir bei erhöhten Werten die Verwendung des Wassers zu vermeiden, die Ursache der Verschmutzung zu suchen und letztlich zu entfernen. Zudem sollten Sie regelmäßig die Hygiene Ihres Brunnenwassers überprüfen, indem Sie Wasserproben des Brunnenwassers von einem Fachlabor auf Keime untersuchen lassen. Unser Brunnenwassertest Hygiene untersucht alle der in diesem Artikel genannten Keime.
Calcium, Magnesium und Natrium
Vorkommen
Calcium, Magnesium und Natrium kommen in jedem Brunnenwasser, aber auch in Leitungswasser vor. Nur destilliertes Wasser enthält keines dieser Mineralstoffe. Alle drei werden vom Körper benötigt werden und stellen keine gesundheitliche Gefahr im Wasser dar – im Gegenteil: Calcium und Magnesium werden von einigen Menschen zu wenig aufgenommen und können zu Mangelerscheinungen wie Muskelkrämpfen, trockener Haut und in seltenen Fällen sogar zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Problemen führen (vgl.: Zentrum der Gesundheit, 2020 - Mineralstoffmangel feststellen: Die Diagnose).
Gefahren von hartem Wasser
Hohe Werte von Calcium und Magnesium führen zu Kalkablagerungen in den Rohrleitungen, wodurch der Natriumgehalt und die Wasserhärte des Wassers mit der Zeit immer weiter ansteigen. Dadurch verkürzt sich die Lebensdauer von Rohrleitungen und mit diesem Wasser betriebenen Haushaltsgeräten wie Kaffee- oder Waschmaschinen. Zudem wird weiches Wasser von vielen Menschen beim Trinken und Duschen bevorzugt.
Methoden zur Filterung
Enthält das Wasser hohe Werte von Calcium und Magnesium, können Enthärtungsanlagen eingesetzt werden. Diese funktionieren wie Nitratreduzierunganlagen mit Ionenaustausch. Mit sogenannten Kombi-Enthärtungsanlagen kann das Wasser nicht nur weich gemacht werden, sondern es findet auch eine Enteisenung, Entmaganung sowie eine Desinfektion des Wassers in nur einem Arbeitsschritt statt. Die Nachteile sind hier ebenfalls die Kosten für die Anschaffung, der regelmäßige Austausch der Austauschflüssigkeit, sowie das Keimrisiko, wenn das Gerät lange nicht verwendet wurde.
Mehr Informationen
Hier erhalten Sie eine genaue Übersicht über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Filtersysteme:
👉 Verbraucherzentrale, 2023 - Wasserbehandlung im Haushalt: Wasserfilter und Wasserfilteranlagen
Keime aus dem Wasser filtern
Klicken Sie auf die Keime, um mehr über deren Vorkommen, gesundheitliche Gefahren sowie Methoden zur Filterung und Wiederaufbereitung zu erfahren:
Escherichia Coli (E. coli)
Vorkommen
Escherichia Coli, auch E. coli genannt, kommt im Darm jedes Menschen und vieler verschiedener Tiere vor. Während die meisten Stämme keine gesundheitliche Gefahr darstellen, gibt es einige pathogene Stämme, die zu schweren Infektionen und Lebensmittelvergiftungen führen können. Durch Fäkalien und tierische Kadaver oder Abfälle können diese Bakterien in das Brunnenwasser gelangen und sich dort weiter verbreiten. Durch das Trinken von kontaminiertem Wasser gelangen die Bakterien schließlich in den Darm des Menschen und können dort Infektionen auslösen.
Gesundheitliche Gefahren
Escherichia Coli kann in seltenen Fällen zu schweren Wund- Atem- und Magen-Darm-Infektionen führen – so gingen im Jahre 2019 die meisten der 23667 Todesfälle in Verbindung mit einer bakteriellen Infektion in Deutschland auf das Bakterium zurück (vgl.: Pharmazeutische Zeitung, 2022 - Bakterielle Infektionen: Das sind weltweit die Top-5 Killer). Dies liegt allerdings weniger an der größeren Gefahr von E. coli, sondern an der großen Verbreitung dieser Bakterienart. Hohe Werte von E. coli werden unter anderem als Indikatorkeim verwendet, denn Wasser, in dem viele von diesen Bakterien vorkommen, enthält immer auch vermehrt eine Vielzahl von anderen Bakterien.
Methoden zur Filterung
Zur Filterung von E. coli und coliformen Keimen können Aktivkohlefilter oder Umkehr-Osmose-Filter eingesetzt werden. Diese müssen jedoch regelmäßig ausgetauscht werden und eignen sich daher nicht als eine dauerhafte Lösung. Wichtig ist es, bei einem plötzlichen Anstieg von E. coli die Quelle zu finden, durch welche die Keime in das Wasser geraten sind und diese zu beseitigen. So sollte ein Brunnen, dessen Wasser auch als Trinkwasser für Menschen oder Tiere dient, immer abgedichtet sein, um zu verhindern, dass Tiere in das Brunnenwasser gelangen können.
Mehr Informationen
Hier erfahren Sie mehr zu Escheria Coli im Trinkwasser, die Risiken und viele weitere Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie schützen können:
👉 Escherichia Coli (E. Coli) im Wasser – Gefahren und Abhilfe
Enterokokken
Vorkommen
Diese Bakterienstämme kommen ebenfalls natürlich im Darm jedes Menschen und vieler Säugetiere und Vögel vor. Enterokokken überleben meist nur etwa eine Woche im Wasser. Dadurch kann ein Nachweis von Enterokokken einen Hinweis darauf geben, dass das Brunnenwasser erst vor kurzer Zeit kontaminiert wurde.
Gesundheitliche Gefahren
Enterokokken können Harnweginfektionen, Bauchfellinfektionen und in seltenen Fällen sogar Herzklappenentzündungen verursachen (vgl.: Österreichische Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, 2023 - Enterokokken). Im Trinkwasser dürfen in Deutschland keine koloniebildenden Einheiten von E. coli, coliformen Keimen oder Enterokokken nachweisbar sein. Verwenden Sie Ihr Brunnenwasser auch als Trinkwasser, empfehlen wir daher regelmäßig den hygienischen Zustand Ihres Brunnenwassers zu überprüfen. (vgl.: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, 2020 - Ausführungshinweise zur Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV))
Methoden zur Filterung
Eine Filterung mit Aktivkohlefilter oder Umkehr-Osmose-Filter des Wassers ist möglich. Enterokokken im Brunnenwasser bedeuten jedoch, dass erst vor kurzem eine Verunreinigung durch Fäkalien oder tierische Abfälle stattgefunden hat. Daher empfehlen wir, auf die Verwendung des Wassers zu verzichten, bis die Quelle der Verunreinigung beseitigt wurde und das Wasser danach regelmäßig zu testen. Hierfür eignet sich unser Brunnenwassertest Hygiene.
Mehr Informationen
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen mehr zu den Gefahren von Enterokokken und geben Ihnen Tipps diese zu vermeiden:
Testen Sie jetzt Ihr Brunnenwasser!
Alle der in diesem Artikel genannten Keime und chemischen Schadstoffe werden mit unserem Brunnenwassertest Komplett überprüft! Hierzu benötigen Sie nur unser Test-Set, welches Sie hier auf Checknatura bestellen können. Entnehmen Sie mit dem Test-Set eine Probe Ihres Brunnenwassers und schicken Sie diese einfach an unser Fachlabor, um Ihr Wasser auf sämtliche bakterielle und chemische Schadstoffe überprüfen zu lassen. Sie können Ihre Ergebnisse im Anschluss bequem online über Ihr persönliches Kundenportal abrufen und erhalten eine genaue Erklärung zu allen gemessenen Parametern.
Falls Sie Ihr Brunnenwasser nur auf Keime oder chemische Schadstoffe untersuchen wollen, empfehlen wir den Brunnenwassertest Hygiene bzw. den Brunnenwassertest Chemisch:
✔️ Speziell für Brunnen & Quellen
✔️ 2 in 1: Chemie & Mikrobiologie
✔️ Umfassendste Brunnenanalyse
✔️ Speziell für Brunnen & Quellen
✔️ Mikrobiologische Kontrolle
✔️ inkl. E. coli, Enterokokken
✔️ Speziell für Brunnen & Quellen
✔️ Relevante chemische Werte
✔️ inkl. TOC, Nitrat und Mangan