Pseudomonas aeruginosa – Infektion, Symptome und Behandlung

Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa kann eine große Anzahl verschiedener Infektionen verursachen. Wir zeigen Ihnen typische Erkrankungen, Infektionswege und warum das Bakterium auch in Ihrem Trinkwasser vorkommen kann.

Pseudomonas aeruginosa kommt fast überall in der Umwelt vor und wird daher häufig umgangssprachlich als ein “Pfützenkeim” bezeichnet. In Innenräumen befinden sich die Bakterien vor allem an feuchten Stellen, wobei Pseudomonas aeruginosa auch in trockener Umgebung lange überleben kann. In Krankenhäusern findet man das Bakterium unter anderem an diesen Orten:¹

• Beatmungsschläuche
• Luftbefeuchter 
• Inkubatoren
• Waschbecken
• Blumenvasen
• Seifenbehälter
• Desinfektionsmitteldosierungsanlagen

Die zwei häufigsten Infektionen, die durch Pseudomonas aeruginosa ausgelöst werden, sind Harnwegs- und Wundinfektionen.² Das Bakterium kann jedoch viele weitere kleine als auch schwere und lebensbedrohlichen Erkrankungen verursachen:³

• Badeotitis ist eine äußerliche Infektion, die Juckreiz und Schmerzen im Ohr hervorrufen kann. Sie tritt auf, wenn beim Schwimmen Bakterien in das Ohr gelangen.

• Maligne externe Otitis ist eine fortschreitende Entzündung des äußeren Gehörgangs.⁴ Die Entzündung kann dazu führen, dass sich der Hörkanal verschließt und Symptome wie Fieber, Hörsturz, Entzündungen, Ohrenschmerzen, Ausfluss bis hin zu Nervenschäden auftreten.

• Whirlpool-Follikulitis ist eine äußere Infektion, bei der sich die Haarwurzeln entzünden, wodurch ein juckender Ausschlag mit Pickeln entsteht. Die Infektion tritt vor allem in unzureichend gechlorten Whirlpools auf.

• Ecthyma gangrenosum ist eine weitere Erkrankung der Haut, die zu lila bis schwarzen Pusteln, meist an den Achseln oder dem Genitalbereich führt. Grund für die Infektion ist eine zu geringe Anzahl an weißen Blutkörperchen.

• Augeninfektionen können durch Verletzungen, verschmutzte Kontaktlinsen oder verschmutzte Kontaktlinsenflüssigkeit auftreten. Augeninfektionen durch Pseudomonas aeruginosa können die Hornhaut und das Auge zerstören.

Weitere Erkrankungen:³

• Infektionen der Weichgewebe (vor allem nach Operationen)
• Lungenentzündung (vor allem bei künstlicher Beatmung)
• Harnwegsinfektionen (vor allem bei Kathetern)
• Blutvergiftung (vor allem beim Spritzen von Drogen und Kathetern)
• Infektion von Knochen und Gelenken (vor allem beim Spritzen von Drogen)
• Herzklappeninfektion (vor allem beim Spritzen von Drogen/künstlichen Herzklappen)

Die Behandlung hängt von der jeweiligen Erkrankung ab, jedoch werden in der Regel Antibiotika verabreicht, um die Infektion zu bekämpfen. Aufgrund der Antibiotikaresistenzen von Pseudomonas aeruginosa sind die meisten Penicilline und Cephalosporine unwirksam. Die Behandlung erfolgt daher unter anderem mit Acylaminopenicillinen, Carbapenemen und Aminoglykosiden.¹

Besonders wichtig bei der Behandlung ist eine möglichst frühe Erkennung des Bakteriums, um die richtigen Antibiotika verabreichen zu können. Daher sollte die Probenahme und Auswertung möglichst schnell erfolgen, um die Therapie entsprechend anzupassen.²

Laut der deutschen Trinkwasserverordnung dürfen sich keine koloniebildenden Einheiten von Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser befinden.⁶ Um dies sicherzustellen, testen die Wasserversorger in Deutschland auch auf dieses Bakterium, sodass das Trinkwasser bis zum Hausanschluss in der Regel hygienisch einwandfrei ist. 

Jedoch kommt das Bakterium überall in der Umwelt vor und kann zum Beispiel durch Arbeiten an Rohren in das Leitungssystem gelangen und sich dann an Biofilmen in Wasserleitungen vermehren. Je länger das Wasser in der Leitung stagniert, desto schneller verbreitet sich Pseudomonas aeruginosa. 

Ein weiterer Grund für eine Belastung können kontaminierte Elemente, des Wassersystems im Haus sein, wie zum Beispiel Wasseruhren an denen sich das Bakterium befindet. Somit können sich auch gesundheitsgefährdende Mengen von Pseudomonas aeruginosa in Ihrem Leitungswasser befinden.

👉 Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser

Sie können Ihr Leitungswasser selbst auf das Bakterium Pseudomonas aeruginosa untersuchen lassen. Mit unseren Test-Kits können Sie selbst eine Wasserprobe entnehmen und diese von unserem akkreditierten Fachlabor in Deutschland untersuchen lassen. Sie erhalten nach kurzer Zeit online Ihr Ergebnis mit genauer und verständlicher Erklärung zu der Belastung.

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1. Hiricin et al., 2024 - Pseudomonas aeruginosa
   
2. Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie, 2017 - Pseudomonasinfektion
   
3. Bush, 2024 - Pseudomonas-Infektionen
   
4. Kesser, 2024 - Fortschreitende Entzündung des äußeren Gehörgangs (maligne externe Otitis)
   
5. Robert Koch Institut, 2017 - Pseudomonas aeruginosa
   
6. Bundesministerium der Justiz, 2023 - Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV)