
Blei im Trinkwasser erhöht
Ihre Wasserprobe weist einen erhöhten Bleigehalt auf. Auf dieser Seite finden Sie wichtige Informationen sowie praktische Handlungsempfehlungen. Beachten Sie, dass zwischen einer Erstkontrolle und einer Nachuntersuchung unterschieden werden muss – weitere Details dazu finden Sie weiter unten im Text. Der folgende Artikel erklärt, welche Bedeutung der Befund hat und welche Maßnahmen Sie ergreifen können.
Inhalt

Was ist der Bleiwert im Trinkwasser?
Der Bleiwert im Trinkwasser gibt die Konzentration von Blei in Milligramm pro Liter (mg/l) an. Blei ist ein Schwermetall, das durch alte Bleileitungen, Armaturen oder andere Installationsmaterialien ins Trinkwasser gelangen kann. Bleirohre finden sich vorwiegend in Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, da ihre Verwendung ab diesem Jahr eingestellt wurde. Häuser, die nach 1973 gebaut wurden, sind in der Regel nicht betroffen.
Bleirohre lassen sich leicht an ihrer graublauen Farbe erkennen, sofern sie nicht überstrichen sind. Da Blei sehr weich ist, kann die Oberfläche ohne großen Aufwand mit einem spitzen Gegenstand eingeritzt werden. Beim Klopfen erzeugen Bleirohre ein dumpfes Geräusch.
Der aktuelle Grenzwert für Blei im Trinkwasser beträgt 0,01 mg/l (10 µg/l). Mit der 2023 novellierten Trinkwasserverordnung wurde ein Verbot von Bleileitungen eingeführt, das Eigentümer verpflichtet, diese bis spätestens Januar 2026 auszutauschen oder stillzulegen. Ab dem 12. Januar 2028 wird der Grenzwert für Blei weiter auf 0,005 mg/l (5 µg/l) gesenkt, um den gesundheitlichen Schutz zu verbessern.1

Wie wurde dieser Wert in Ihrer Wasserprobe festgestellt?
Der Bleiwert wurde durch eine Analyse Ihrer Wasserprobe mit präzisen Messmethoden wie der Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder der induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) ermittelt. Diese Methoden ermöglichen den Nachweis von Blei bis in den Bereich von wenigen Mikrogramm pro Liter (µg/l) und gewährleisten, dass auch geringe Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte präzise erkannt werden.

Welche Auswirkungen hat das für Sie?
Blei ist ein toxisches Schwermetall, das sich im Körper, insbesondere im Skelett, anreichert und nur sehr langsam ausgeschieden wird. Ein Gleichgewicht zwischen Blut- und Knochenbleiwerten sorgt dafür, dass erhöhte Blutkonzentrationen auch nach Ende der Belastung nur langsam abnehmen. Blei kann das Nervensystem schädigen und toxische Wirkungen wie Wahrnehmungs- und Lernstörungen hervorrufen. Besonders gefährdet sind Ungeborene, Säuglinge, Kleinkinder und kranke Personen mit hohem Flüssigkeitsbedarf. Auch Erwachsene können durch langfristige Belastung Schäden an Nieren und Herz-Kreislauf-System erleiden.2 Die Gefahr einer Bleivergiftung sollte nicht unterschätzt werden, da sie schwerwiegende und langfristige Folgen für Ihre Gesundheit haben kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem ausführlichen Artikel über Bleivergiftungen.
Der aktuelle Grenzwert der Trinkwasserverordnung liegt bei 0,01 mg/l (10 µg/l). Ab Januar 2028 wird dieser auf 0,005 mg/l (5 µg/l) gesenkt, um die gesundheitlichen Risiken weiter zu minimieren. Dies bedeutet, dass selbst Werte, die aktuell noch akzeptabel sind, in Zukunft Maßnahmen erfordern könnten, um die neuen gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
Wichtiger Hinweis:
Das belastete Trinkwasser sollte keinesfalls getrunken oder zur Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet werden. Auch das Abkochen des Wassers ist keine wirksame Methode, um Blei zu entfernen, da das Schwermetall dabei nicht abgebaut wird. 3

Erstbefund oder Nachkontrolle?
Bei einem Erstbefund empfehlen wir, zunächst eine gestaffelte Nachkontrolle durchzuführen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dieses Vorgehen ist entscheidend, um die Belastung im Trinkwasser genauer zu lokalisieren und einzugrenzen. Wie die gestaffelte Nachkontrolle funktioniert, erfahren Sie ausführlich auf unserer Seite zur gestaffelten Nachuntersuchung.
Sollten Ihre Werte weiterhin erhöht sein und Sie durch die gestaffelte Nachuntersuchung möglicherweise sogar die Belastung in Ihren Leitungen oder Armaturen präzise identifizieren können, geben wir Ihnen im weiteren Verlauf hilfreiche Tipps zur Reduzierung der Belastung im Trinkwasser.

Was können Sie jetzt tun, um die Belastung zu reduzieren?
1. Hausinstallation prüfen:
✔️ Überprüfen Sie, ob in Ihrem Gebäude noch Bleileitungen vorhanden sind. Diese lassen sich an ihrer graublauen Farbe erkennen und können mit einem spitzen Gegenstand leicht eingeritzt werden. Falls Sie unsicher sind, empfiehlt sich eine Untersuchung durch einen Fachbetrieb. Bleileitungen sollten vollständig durch geeignetes Material ersetzt werden.
2. Austausch von Bleileitungen:
✔️ Der effektivste Weg, um Blei im Trinkwasser zu vermeiden, ist der vollständige Austausch alter Bleileitungen. Lassen Sie sich von Fachbetrieben beraten, um geeignete Materialien und die beste Vorgehensweise für Ihre Wasserversorgung zu finden.4
3. Alternative Wasserquellen prüfen:
✔️ Falls ein Austausch der Leitungen kurzfristig nicht möglich ist, nutzen Sie für die Zubereitung von Säuglingsnahrung oder zum Trinken abgepacktes Wasser mit der Kennzeichnung „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“.
4. Nachkontrolle:
✔️ Führen Sie nach dem Austausch von Bleileitungen oder anderen Maßnahmen eine erneute Analyse durch, um sicherzustellen, dass der Bleigehalt unter den geltenden Grenzwerten liegt.
5. Falls die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch:
✔️ Lassen Sie Ihre Hausinstallation von einem Fachbetrieb erneut überprüfen. Fachleute können verbleibende Bleiquellen identifizieren und geeignete Maßnahmen vorschlagen.

Kostenfaktoren beim Austausch von Bleirohren
Beim Austausch von Bleirohren durch Kunststoffrohre müssen Sie mit folgenden Kostenpunkten rechnen:
1. Freilegen der bestehenden Leitungen
2. Austausch der Leitungen
3. Anpassung der Anschlüsse
4. Mauer- und Verputzarbeiten
5. Tapezieren oder Feinputz über den neuen Leitungen
Falls Sie auch eine neue Armatur installieren möchten, kommt dieser Kostenpunkt noch hinzu:
6. Kauf und Einbau einer neuen Armatur
Die tatsächlichen Kosten können je nach Umfang der Arbeiten, verwendeten Materialien und regionalen Preisunterschieden erheblich variieren.

Vorteile unserer Wasseranalyse Blei
✔️ Einfache Probenahme mit dem mitgelieferten Test-Kit
✔️ Analyse in einem akkreditierten Fachlabor in Deutschland
✔️ Übersichtlicher und leicht verständlicher Ergebnisbericht
✔️ Vergleich der Messwerte mit den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung
Durch die erneute Kontrolle stellen Sie sicher, dass Ihre Maßnahmen erfolgreich waren und Ihr Trinkwasser wieder den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Sollten die Werte weiterhin erhöht sein, können gezielt weitere Schritte eingeleitet werden, um die Belastung vollständig zu beheben.






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Ihre Maßnahmen haben die Belastung nicht reduziert? Das sollten Sie jetzt unternehmen!
✔️ Wenden Sie sich an das zuständige Gesundheitsamt, um weitere Empfehlungen zur Reduzierung der Bleibelastung zu erhalten und rechtliche Anforderungen zu besprechen.
✔️ Beauftragen Sie weiterhin einen Fachexperten, um zusätzliche Ursachen der Bleibelastung aufzudecken, die bisher möglicherweise unentdeckt geblieben sind.5
⇒ Experten finden? Wir helfen bei der Suche. Besuchen Sie unsere Dienstleistungsseite für passende Lösungen.
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1Vgl.: Freie und Hansestadt Hamburg: „Trinkwasser – Blei im Trinkwasser“ Trinkwasser Blei | Hamburg.de,
(zuletzt gesehen am 12.01.2025).
2Vgl.: Nießner, Reinhard: „Wasser Nutzung im Kreislauf: Hygiene, Analyse und Bewertung, 2019, S. 831 - 832
3Vgl.: Umweltbundesamt: „Trinkwasser wird bleifrei“ Trinkwasser wird bleifrei | Umweltbundesamt,
(zuletzt gesehen am 11.01.2025).
4Vgl.: Freie und Hansestadt Hamburg: „Trinkwasser – Blei im Trinkwasser“ Trinkwasser Blei | Hamburg.de,
(zuletzt gesehen am 12.01.2025).
5Vgl.: Bundesministerium für Gesundheit: „Trinkwasser“ Trinkwasser | BMG, (zuletzt gesehen am 11.01.2025).