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Symptome wie gereizte, juckende, tränende oder gerötete Augen in Innenräumen können durch verschiedenste Schadstoffe und Allergene in Innenräumen verursacht werden. Welche „Reizstoffe“ kommen hier konkret in Frage? Aus welchen Materialien werden diese freigesetzt? Wie lassen sich entsprechende Chemikalien und Allergene erkennen? Hat das Raumklima Einfluss auf Augenreizungen? Unser Praxis-Ratgeber liefert die Antworten! (Stand Juni 2024).

 

Wichtiger Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen gesundheitsbezogenen Aussagen, Tipps und Ratschläge können eine Beratung bzw. Behandlung durch einen Facharzt nicht ersetzen. Es sollen lediglich Denkanstöße zu Symptomen und deren möglichen Verursachern gegeben werden.

Icon Allgemeines

Hintergrundwissen Auge: Welche grundsätzlichen Ursachen können gereizte, tränende oder juckende Augen haben?

Bevor wir auf einzelne Schadstoffe und Allergene als mögliche Verursacher von Augenreizungen eingehen, kann es wichtig sein, die grundsätzlichen Mechanismen dieser Reizungen zu verstehen. Außerdem nennen wir Ihnen kurz einige Krankheiten und andere Ursachen, welche ähnliche Symptome wie Schadstoffe und Allergene hervorrufen können. Die Abgrenzung ist für den Laien bzw. per „Google-Diagnose“ nicht verlässlich. Daher sollten Sie sich bei Augenbeschwerden immer in die Hände eines Facharztes begeben.

 

  • Gerötete Augen werden überwiegend durch erweiterte Blutgefäße (dilatieren) im weißen Anteil des Auges verursacht. Gerötete Augen können neben Allergenen und Chemikalien ebenso durch Infektionen (z. B. Bindehautentzündung), Entzündungen (z. B. Fremdkörper, Verletzungen) sowie eine Erhöhung des Augeninnendrucks verursacht werden. Ein erhöhter Augeninnendruck kann unter anderem plötzlich in Form eines akuten Glaukoms auftreten. Dieses stellt immer einen medizinischen Notfall dar. Gerötete Augen treten oft in Begleitung anderer Augen-Symptome wie Juckreiz, Fremdkörpergefühl und/oder Lichtempfindlichkeit auf.1

 

  • Tränende Augen werden durch einen übermäßigen Tränenfluss hervorgerufen. Die Tränenflüssigkeit wird in Tränendrüsen des oberen Augenlids produziert. Ein übermäßiger Tränenfluss kann beispielsweise durch Allergene, Infektionen der oberen Atemwege, zu trockene Augen, verengte Tränenwege sowie Infektionen der Tränensäcke verursacht werden. Tränende Augen treten teilweise auch in Verbindung mit Symptomen wie Augenrötungen, Fremdkörpergefühl etc. auf.2

Icon Gefahrenpotenzial

Augenreizungen durch Chemikalien in Innenräumen

Gerötete, tränende und/oder juckende Augen werden mitunter durch den Kontakt mit Chemikalien verursacht. Diese können sich zum Beispiel direkt in der Raumluft oder als Anhaftungen im Hausstaub befinden. Auch ein direkter Eintrag ins Auge über den Augenkontakt mit verunreinigten Händen bzw. Fingern kommt vor. Die Anzahl der möglicherweise aus Möbeln, Teppichböden, Einrichtungsgegenständen, Baumaterialien, Reinigungsmitteln etc. freigesetzten Chemikalien ist selbst für absolute Experten kaum überschaubar. Deshalb beschränken wir uns hier auf die wichtigsten und häufigsten „Problem-Chemikalien“ in Innenräumen:

 

  • Formaldehyd: Zu den häufigsten Innenraumschadstoffen zählt Formaldehyd. Formaldehyd ist ein farbloses Gas mit einem charakteristischen stechenden Geruch. Die Chemikalie wird mitunter aus Möbeln, Spanplatten, Klebstoffen etc. in die Raumluft freigesetzt. Formaldehyd kann unter anderem allgemeine Augenreizungen wie Augenbrennen sowie tränende Augen auslösen. Bei einzelnen Personen reicht bereits eine Formaldehyd-Konzentration von 0,37 mg/m³ Raumluft um Augenreizungen zu verursachen.3, 4

 

  • Insektenbekämpfungsmittel: Der schnelle Griff zu Insektenbekämfungsmitteln mag verlockend sein. Neben anderen Gesundheitsschäden können einige Insektenbekämpfungsmittel wie Organophosphate, Pyrethrum und Carbamate jedoch auch Augentränen und verschwommenes Sehen auslösen.5

 

  • Polychlorierte Dibenzofurane und –dioxine (PCDD/F): PCDD/Fs kommen unter anderem als Verunreinigungen in Holzschutzmitteln und PCB vor. PCB (polychlorierte Diphenyle) sind organische Chlorverbindungen, die früher zum Beispiel als Weichmacher in Dichtungen, Isolierungen und Lacken zum Einsatz kamen. PCDD/Fs können neben allgemeinen Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen ebenso Augenbrennen auslösen. Diese Beschwerden treten allerdings erst bei relativ hohen Konzentrationen auf. Ein konkreter Grenzwert für die Schadstoffe liegt für Innenraumluft bislang nicht vor. Als Anhaltspunkt der tolerablen Belastungsgrenze könnte allerdings der Interventionswert der Stadt Köln für Kindertagesstätten gelten. Dieser liegt bei 0,5 pg (Pikogramm) TE PCDD/F pro m³ Raumluft.6

 

  • Polychlorierte Naphthaline (PCN): PCNs werden mitunter aus Holzschutzmitteln sowie von imprägnierten Furnier- und Spanplatten freigesetzt. So sind PCNs beispielsweise in dem früher verwendeten Holzschutzmittel Basileum SP 70 enthalten, welches unter anderem zur Behandlung von Fußbodenplatten verwendet wurde. Entsprechende Platten bzw. Spanplatten verströmen oft einen typisch muffig, süßlichen Geruch. Neben Leberschäden und Symptomen wie Kopfschmerzen und Chlorakne können PCNs auch ein Brennen der Augen hervorrufen.6

 

  • VOCs: Bei „VOCs“ handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedenste flüchtige Verbindungen (Volatile Organic Compounds). Dazu zählen unter anderem Aromaten wie Nitro-Verdünnung. VOCs können aber ebenso aus Lacken, Farben, Reinigungsmitteln, Fußbodenbelägen sowie verschiedensten Einrichtungsgegenständen in die Raumluft ausgasen. VOCs sind unter anderem ein möglicher Auslöser von Augen- und Schleimhautreizungen. In Innenräumen sollte eine Konzentration von 0,2 – 0,3 mg pro m³ Raumluft im langfristigen Mittel nicht überschritten werden.6 Weitere Information zu Gesundheitsgefahren durch VOCs und andere Schadstoffe in Farben und Lacken sowie Tipps zu schadstofffreien Alternativen erhalten Sie übrigens in unserem Ratgeber „Farben, Lacke und Lasuren – fast alle enthalten Schadstoffe“.

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Schimmel, Hausstaubmilben, Tierhaare – Augenreizungen durch häufige Allergene

Während einige der oben genannten Chemikalien auch ein allergenes Potenzial besitzen, zählen Schimmel, der Kot von Hausstaubmilben („Hausstauballergie“) sowie Anhaftungen an Tierhaaren („Tierhaarallergie“) zu den häufigsten Auslösern von Augenbeschwerden in Innenräumen. Nachfolgend stellen wir Ihnen die drei Allergene genauer vor:

 

  • Schimmel: Schimmel bzw. die Sporen („Samen“) von Schimmel können allergische Reaktionen wie brennende, gerötete und juckende Augen verursachen. Diese Symptome werden oft durch eine allergische Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis) hervorgerufen. Zu den weiteren Symptomen einer Schimmelpilzallergie zählen unter anderem allergischer Schnupfen sowie asthmatische Beschwerden.7, 8 Viele Schimmelarten bilden charakteristische Schimmelflecken bzw. Schimmelteppiche. Von Schimmel können verschiedenste Materialien wie Holz, Kunststoff, Mauerwerk und Textilfasern befallen sein. Schimmel zeigt sich häufig auf Möbeln, Wänden, Holzkonstruktionen oder Bodenbelägen. Zudem verströmt Schimmel oft einen typisch muffigen Schimmelgeruch. Schimmel bildet sich verstärkt bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit (ab ca. 70 – 80 %).9 Informationen zur Vermeidung von Schimmel erhalten Sie in unserem Ratgeber „Richtig heizen und lüften – Weniger Kosten und Schimmel!“.

 

  • Hausstaubmilben (Hausstauballergie): Eine Hausstauballergie wird nicht direkt durch Hausstaub, sondern durch den Kot der nur ca. 0,1 Millimeter großen Hausstaubmilbe verursacht. Diese verbindet sich allerdings oft mit anderen Bestandteilen von Hausstaub und verbreitet sich mit diesem in Innenräumen. Daher ist die korrekte Bezeichnung der Allergie Hausstaubmilbenallergie. Hausstaubmilben ernähren sich überwiegend von Hautschuppen, welche sich unter anderem in Betten, Kissen, Polstermöbeln und Teppichen ansammeln können. Wie bei einer Schimmelpilzallergie kann bei einer Hausstauballergie ebenfalls eine allergische Bindehautentzündung des Auges mit Symptomen wie Rötung, Augentränen sowie Juckreiz auftreten. Zu den weiteren Symptomen einer Hausstauballergie zählen Niesreiz, allergische Hautreaktionen sowie allergischer Schnupfen. Möglich sind auch ernsthafte Beschwerden wie Bronchitis und allergisches Asthma mit Atemnot.10

 

  • Tierhaarallergie: Die Bezeichnung „Tierhaarallergie“ ist eigentlich etwas irreführend, da die Allergie nicht durch die Tierhaare selbst ausgelöst wird. Tierhaarallergien werden vielmehr durch Allergene im Speichel, Kot, Schweiß, Urin oder in den Hautschuppen von Tieren verursacht. Die genannten Allergene haften jedoch häufig an den Tierhaaren und verteilen sich so mit diesen in Innenräumen. Ein mögliches Symptom der Tierhaarallergie sind gerötete, gereizte Augen. Weiterhin können beispielsweise allergischer Schnupfen mit Hustenanfällen, Hautrötungen sowie in seltenen Fällen auch schwere anaphylaktische Schockreaktionen auftreten.11

Icon Gefahrenpotenzial

Luftfeuchtigkeit und Feinstaub – Einfluss des Raumklimas auf Augenreizungen

Einen wesentlichen Einfluss auf das Raumklima hat die relative Luftfeuchtigkeit. Die meisten Untersuchungen und Beobachtungen deuten darauf hin, dass eine zu trockene Raumluft zu Augenreizungen mit brennenden und juckenden Augen führen kann bzw. entsprechende Reizungen verstärkt. Dies wird unter anderem mit einer Abnahme der Tränenfilmstabilität durch die trockene Luft begründet. Teilweise werden jedoch auch einer zu hohen Luftfeuchtigkeit in Innenräumen negative Auswirkungen auf das Auge zugeschrieben. So soll diese beispielsweise dazu führen, dass augenreizende Feinstaubpartikel länger in der Luft verweilen und die Größe der Partikel zunimmt. Zudem vermehren sich Schimmelpilze in feuchter Luft schneller. Insgesamt könnte es durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit so schneller zu einer Veränderung der Stabilität des Tränenfilms kommen, welche wiederum Augenentzündungen begünstigt. Für Innenräume wird eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % als optimal angesehen.12, 13, 14 Zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur empfehlen wir unseren Airself Raumklimamesser. Dessen Anzeigeskala enthält unter anderem einen „Schimmelalarm“, welcher eine für das Wachstum von Schimmel günstige zu hohe relative Luftfeuchtigkeit kennzeichnet.

Icon Analysen

Mit Luft-, Schimmel- und Immobilientests Schadstoffe und Allergene in der Raumluft aufspüren

Über unseren Onlineshop können Sie verschiedenste LuftanalysenSchimmeltests und Immobilientests ordern. Damit lassen sich viele Chemikalien und Allergene aufspüren, die vielfach mit Augenreizungen im Zusammenhang stehen. Die Proben für unsere Tests nehmen Sie mit der in den Testkits enthaltenen Anleitung ganz einfach selbst. Nach Einsendung der Probe erfolgt die Auswertung in unserem Partnerlabor. Das verständlich aufbereitete Testergebnis machen wir Ihnen nach kurzer Zeit über das Portal My.Checknatura.de zugänglich.

 

Ein sehr breites Analysespektrum an möglichen Innenraum-Schadstoffen und Allergenen hat unter anderem unsere Luftanalyse Wohnraum Komplett. Hier werden neben der Raumluftprobe ebenso eine Staub- und Materialprobe untersucht. Zu den Testparametern gehören Schadstoffe wie Lösungsmittel, Formaldehyd und PCB. In Büroräumen werden beispielsweise durch Drucker mitunter besonders viele flüchtige Schadstoffe mit teilweise augenreizenden Wirkungen freigesetzt. Deshalb bieten wir Ihnen speziell für Büroräume unter anderem die Luftanalyse Büro Komplett an. Diese umfasst Testparameter wie Formaldehyd, verschiedenste weitere leichtflüchtige Verbindungen sowie schwerflüchtige Verbindungen. Darunter auch das Insektizid Trans-Permethrin. Ob Ihre Raumluft mit Schimmelpilzsporen belastet ist, können Sie mit dem Schimmeltest Raumluft testen lassen.

Icon Wussten Sie schon?

Schon gewusst ..?

Durch lange Arbeitszeiten am Bildschirm und/oder die intensive Nutzung von Smartphones und Tablets kann es zum sogenannten Office-Eye-Syndrom (Büro-Augen-Syndrom) kommen. Zu den typischen Symptomen dieses Syndroms zählen brennende, juckende und gerötete Augen sowie ein Fremdkörpergefühl im Auge. Teilweise kommt es auch zu einem verstärkten Tränenfluss. Hervorgerufen wird das Office-Eye-Syndrom durch eine Überbeanspruchung des Auges in Verbindung mit einer verringerten Lidschlagfrequenz. In der Folge kommt es zu einer zu geringen Versorgung mit Tränenflüssigkeit, welche durch die resultierende Minderbefeuchtung die genannten Symptome begünstigt.15

1Vgl.: MSD Manual: Rötung der Augen. 2023.

2Vgl.: MSD Manual: Tränende Augen. 2023.

3Vgl.: Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Gesundheit BAG: Formaldehyd in der Innenraumluft. 2010.

4Vgl.: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: Formaldehyd NIS-Nr.: 12, Wirkungen beim Menschen. 2021.

5Vgl.: MSD Manual: Vergiftung mit Insektiziden. 2022.

6Vgl.: Stadt Köln: Innenraumschadstoffe. 2024.

7Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Gesundheitliche Relevanz von Feuchte und Schimmel im Innenraum. 2023.

8Vgl.: MSD Manual: Allergische Bindehautentzündung. 2023.

9Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt: Schimmel: Physikalische Hintergründe. 2016.

10Vgl.: Lungenärzte im Netz: Hausstaubmilbenallergie. 2024.

11Vgl.: Allergie Informationsdienst, Helmholtz Zentrum München: Symptome der Tierhaarallergie. 2019.

12Vgl.: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: Niedrige Luftfeuchte am Arbeitsplatz. 2020.

13Vgl.: AOK: Trockene Heizungsluft im Winter: Tipps für die Gesundheit. 2021.

14Vgl.: Medical Tribune: Schadstoffhaltige Raumluft kann zu trockenen Augen führen. 2020.

15Vgl.: Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit: Office Eye Syndrom: So beugen Sie Büroaugen vor. 2024.