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Gesundheitsrisiken im Gartenteich – Keime, Blaualgen, übertragbare Fischkrankheiten
Gartenteiche: Schön, nützlich, riskant
Gartenteiche sind neben einem schönen Blickfang oft auch wertvolle Biotope für verschiedenste Tiere und Pflanzen. So siedeln sich in Teichen oft viele Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche an. Vögel nutzen die Teiche gern als Tränke und Insekten wie Libellen ist ein Gartenteich für die Entwicklung ihrer Larven willkommen.
So schön und biologisch wertvoll Teiche auch sind – Krankheitserreger, Parasiten und Algen im Teichwasser können jedoch zu einer Gesundheitsgefahr für den Menschen werden. Dies gilt zum Beispiel bei Hautkontakt während Reinigungsarbeiten im Teich.
Entwicklung
Die Geschichte der Gartenteiche reicht mehr als 2.000 Jahre zurück. So wurden schon im antiken China, Arabien, Rom und Ägypten Gartenteiche angelegt. Dies geschah allerdings meist nur für sehr wohlhabende Familien und Adlige. In Europa begann die generelle Verbreitung von Gartenteichen etwa im 18. Jahrhundert.
Risiken bei Kontakt mit Teichwasser – Krankheitserreger, Algen, Parasiten
Eine mögliche Gesundheitsgefahr in Teichwasser geht von bakteriellen Krankheitserregern (Keime) aus:
- Fischtuberkulose wird durch Mycobakterien wie Mycobacterium aubagnense ausgelöst. Die Krankheit ist bei offenen Wunden auch auf den Menschen übertragbar und löst dann teilweise schmerzhafte Entzündungen der Haut aus, die oft eine langwierige Antibiotikatherapie erfordern.1
- Escherichia coli (E. coli) und intestinale Enterokokken zählen zu den Fäkalkeimen, die im Darm von Menschen und Tieren vorkommen. Die Keime können unter anderem durch Tierkot in Ihren Teich eingetragen werden. Da Teichwasser wohl in der Regel nicht getrunken oder geschluckt wird, stellen einige der typischen von den Keimen ausgelösten Erkrankungen wie schwerer Brech-Durchfall hier wohl eher ein theoretisches Risiko dar. Gelangen die Bakterien allerdings in die Harnwege, lösen Sie dort gelegentlich Entzündungen aus. Dieses Risiko besteht zum Beispiel bei Reinigungs- oder Wartungsarbeiten von tiefen Teichen in Badekleidung. Weiterhin sind selbst kleinste Wunden teilweise Eintrittspforten für die Keime und infizieren sich durch diese manchmal.2, 3
- Antibiotikaresistente Keime können unter anderem durch den Einsatz von Antibiotika gegen Fischkrankheiten im Teich entstehen. Mit Abwässern oder von benachbarten landwirtschaftlichen Flächen (z. B. bei Starkregen) gelangen die Keime aber mitunter ebenso in den Teich. Antibiotikaresistente Keime sind potenzielle Auslöser verschiedenster Infektionen, die sich jedoch wegen der Resistenz der Bakterien gegen viele Antibiotika oft nur schwer behandeln lassen.4
- Streptokokken sind Bakterien, die unter anderem von infizierten Wasservögeln in Teiche eingetragen werden. Die Keime können bereits über kleinste Verletzungen an Händen oder Füßen in die Haut bzw. den Körper eindringen. Als Folge sind dann neben Haut- und Wundinfektionen auch Blutvergiftungen (Sepsis) möglich.5
- Cyanobakterien werden vielfach als Blaualgen bezeichnet, da sie Wasser bei großer Algendichte eine bläuliche Farbe verleihen. Cyanobakterien können beim Hantieren im Gartenteich allergische Haut- und Schleimhautreizungen hervorrufen. Gelangt Teichwasser in die Augen, sind ebenso Bindehautentzündungen möglich.6
- Zerkarien sind Larven von Saugwürmern, deren Wirte normalerweise nur Wasservögel sind. Zerkarien „vergreifen“ sich aber mitunter ebenfalls an menschlicher Haut und lösen juckende Hautausschläge und Quaddeln aus. Diese sogenannte Badedermatitis tritt aber meist erst bei einem Zweitkontakt mit den Parasiten auf.7
Checkliste: Gesundheitsrisiken durch verunreinigtes Teichwasser minimieren
✅Trübes oder faulig riechendes Teichwasser sowie starker Algenwuchs können ein Indikator für Wasserkontaminationen des Gartenteiches sein.
✅Tragen Sie beim Hantieren im Teich wasserdichte Handschuhe. Bei Arbeiten in tiefen Teichen bieten Wat- bzw. Anglerhosen einen guten Schutz vor Hautinfektionen und Kontakt mit Algen und Zerkarien. Diese Schutzmaßnahmen sind besonders bei offenen Wunden oder anderweitig geschädigter Haut empfehlenswert.
✅Halten Sie Haustiere wie Katzen und Hunde aber auch Wildtiere möglichst vom Teich fern (Zaun, Absperrgitter). Dadurch wird der Eintrag von verkeimtem Tierkot verhindert.
✅Achten Sie auf Tierkadaver (Keimquelle) im oder am Teich und entfernen Sie diese sofort.
✅Füttern Sie Wasservögel nicht am Teich, damit deren Population nicht zu groß wird und vermehrt Keime und Parasiten in den Teich getragen werden. Ein über dem Teich gespanntes Netz hält Vögel fern.
✅Füttern Sie Zierfische im Teich nicht übermäßig und überdüngen Sie diesen nicht. Dies fördert eine gute Wasserqualität und mindert das Algenwachstum.
✅Ist der Gartenteich von Blaualgen befallen, sollten Teichbewohner wie Fische und Frösche abgefischt und „ausquartiert“ werden. Danach ist eine Teichsanierung sinnvoll: Teich abpumpen, sichtbare Algenteppiche und Teichschlamm entfernen, danach den Gartenteich neu auffüllen und am besten mit neuen Pflanzen versehen. Fische erst nach einer „Einlaufzeit“ des Teichs (bis zu 12 Wochen) einsetzen.
Wassertests minimieren Gesundheitsrisiken
Von Keimen im Teichwasser können diverse Gesundheitsrisiken ausgehen. Weitaus häufiger sind jedoch gesundheitsrelevante Wasserbelastungen durch Ihr Trinkwasser. So garantieren Deutschlands Wasserversorger eine einwandfreie Trinkwasserqualität nur bis zum Hausanschluss. Danach fließt das Leitungswasser bis zur endgültigen Entnahme noch durch die Hausinstallation. Hier kann dieses mit Schadstoffen (z. B. Blei, Kupfer) und Keimen (z. B. Legionellen, Coli-Bakterien) verunreinigt werden.
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Wasser des Teichs belastet oder Krankheitssymptome nach dem Hantieren im Teich? Was tun?
Ist das Wasser des Sees Ihres Sees stark verschmutzt, von Blaualgen befallen oder hat einen fauligen Geruch, sollten Sie den See sanieren (siehe Checkliste). Bemerken Sie nach Arbeiten im See mit Hautkontakt Krankheitssymptome oder Hautauffälligkeiten (Inkubationszeit teilweise bis zu 14 Tage), konsultieren Sie einen Arzt. Weisen Sie diesen auf Ihre Tätigkeiten im Teich hin. Dies erleichtert die Zuordnung der Symptome.
Wussten Sie ..?
Keime und Parasiten wie Coli-Bakterien, Enterokokken und Blaualgen lauern auch in einigen Badeseen. Wird beim Baden Wasser verschluckt, erweitert sich das durch die Keime auslösbare Krankheitsspektrum um schweren Brech-Durchfall und Entzündungen von lebenswichtigen Organen.9
✔️Lesen Sie mehr: Belastungsquelle See
Haustiere wie Hunde, Katzen und Hühner sind durch einige im Gartenteich vorkommende Keime ebenfalls gefährdet, wenn diese aus dem Teich trinken.10 Unser speziell auf Tiere zugeschnittener Tränkwasser Test Bakterien erkennt unter anderem Coli-Bakterien und Salmonellen.
Gefährliche Substanzen
❗Mycobakterien
❗E. Coli
❗Enterokokken
❗Antibiotikaresistente Keime
❗Streptokokken
❗Cyanobakterien
❗Zerkarien
1Vgl.: Medical Tribune: Hobbyaquarianer fängt sich die „Fischtuberkulose“ ein. 2019.
2Vgl.: Universitäts Spital Zürich: Bakterielle Infektionskrankheiten. 2024.
3Vgl. MT im Dialog: Wundinfektionen treten in warmen Monaten häufiger auf. 2020.
4Vgl.: Umweltbundesamt: FAQ: Antibiotikaresistente Bakterien in Badegewässern. 2018.
5Vgl.: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Infektionsschutz.de): Hautinfektionen. 2024.
6Vgl.: Umweltbundesamt: Cyanobakterien. 2015.
7Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Zerkarien. 2017.
8Vgl.: RKI: Legionellose Ratgeber. 2019.
9Vgl.: Universitäts Spital Zürich: Bakterielle Infektionskrankheiten. 2024.
10Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Tiergesundheit:Escherichia coli (E. coli). 2012.