Inhalt
Keime im Wasserspender - Tipps für eine optimale Hygiene
In diesem Ratgeber erfahren Sie
- Was Sie bezüglich Hygiene bei Ihrem Wasserspender beachten sollten
- Welche Bakterien im Wasserspender vorkommen können
- Die Unterschiede von freistehenden und leitungsgebundenen Wasserspendern bezüglich Hygiene
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Unterschied zwischen leitungsgebundenen und freistehenden Wasserspendern
Leitungsgebundene Wasserspender
Leitungsgebundene Wasserspender, oder auch Point-of-Use-Wasserspender, werden direkt an die Wasserversorgung und das Abwassersystem angeschlossen. Sie verwenden also normales Trinkwasser aus der Leitung. Um eine ausreichende Hygiene zu gewährleisten, benötigen die Wasserspender eine Reihe von Wasserfiltern, die Metalle, Keime, Chlor und andere Schadstoffe entfernen.
Die Point-of-Use Wasserspender erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sie, im Gegensatz zu den freistehenden Spendern keine regelmäßigen Wasserlieferungen, Lagerplatz und das schwierige Heben der großen Wasserflaschen erfordern.
Freistehende Wasserspender
Freistehende Wasserspender kommen ohne Filter und komplexe Leitungssysteme im Inneren aus, die zu einem Hort für Bakterien und Keime werden können, wenn sich auf ihnen Biofilme bilden - Biofilme sind dünne, aber robuste Schleimschichten aus Bakterien und anderen Mikroorganismen.
Das Wasser in den Behältern ist jedoch keinesfalls keimfrei und der Keimgehalt kann insbesondere bei erhöhter Umgebungstemperatur weiter ansteigen. Darüber hinaus können Krankheitserreger in das abgefüllte Wasser gelangen, wenn die Zapfanlagen nicht ausreichend gereinigt oder gewartet werden (Bundesinstitut für Risikobewertung, 2019). Insbesondere für Menschen, die für Infektionen sehr empfänglich sind, kann der freistehende Wasserspender laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schnell zu einem Gesundheitsrisiko werden.
Biofilme in Wasserspendern
Im Vergleich zum Leitungungwasser direkt aus der Leitung, enthält Wasser aus dem Wasserspender eine erhöhte Anzahl an Keimen, wie eine Vergleichsstudie der Mapúa Institute of Technology bestätigte (Comparative Study on the Drinking Water Quality of Tap Water, Bottled Water and Water from Water Dispenser in Mapúa University, Phillipines). Besonders Pseudomonaden und Coli-Bakterien vermehren sich im Wasser und können für immungeschwächte Personen zum Gesundheitsrisiko werden.
Pseudomanaden können Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der Lungen, des Blutes und der Augen verursachen. Sie vermehren sich schnell und anspruchslos selbst bei Kälte und Sauerstoffknappheit, weswegen sie sich auch in den Schläuchen, Armaturen und Behältern von Wasserspendern festsetzen und feine Biofilme bilden können.
Auch Coli-Bakterien setzen sich in den Geräten fest und können bei einer Infektion zu Erbrechen und Durchfall führen.
👉 In unseren Artikeln erfahren Sie mehr zu den Gesundheitsgefahren dieser Bakterien: E. coli Infektion, Pseudomonas aeruginosa Infektion
Das richtige Material
Eine Studie der Sejong University hat die Kunststoffe, die in leitungsgebundenen Wasserspendern verbaut sind, untersucht (Evaluation of organic migration and biomass formation on polymeric components in a point-of-use water dispenser). Die Biofilmbildung steht dabei im engen Zusammenhang mit dem Polymertyp, der in den Komponenten des Wasserspenders verwendet wird.
So bilden sich auf Silikonoberflächen besonders schnell Biofilme, während Polyethylen und Polyvinylchlorid resistenter gegen diese Ansammlungen sind.
Tipps für eine optimale Hygiene
Hygiene bei einem leitungsgebundenen Wasserspender
Der Wasserspender-Leitfaden des Bundesverbandes der deutschen Vending-Automatenwirtschaft e.V. hat in seiner HACCP-Checkliste für Point of Use Watercooler alles zusammengefasst, was für den sicheren Betrieb von leitungsgebundenen Wasserspendern wichtig ist. Dabei fallen einige Aufgaben den Nutzerinnen und Nutzern zu, während andere technischen Personal vorbehalten sind:
💡 Installation: Leitungsgebundene Wasserspender sollten unbedingt von geschultem Personal angeschlossen werden, um eine Kontamination des Wassers durch unsachgemäße Installation zu vermeiden.
💡 Wartung: Die Wasserspender sollten alle 2 Jahre von technischem Fachpersonal überprüft werden, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
💡 Filter tauschen: Die Filter der Wasserspender müssen regelmäßig ersetzt werden, je nach Herstellerangabe alle 3 bis 6 Monate.
💡 Reinigung: Die äußeren Teile der Geräte sollten täglich gereinigt und das Zapfventil desinfiziert werden.
💡 Materialien: Außerdem sollten Sie vor dem Kauf darauf achten, einen Wasserspender zu wählen, der kein Silikon für die inneren Teile verwendet, da sich auf Silikon besonders schnell Biofilme bilden.
Hygiene bei einem frei stehende Wasserspender
Es gibt von der „German Watercooler Association“ (GWCA) eine Leitlinie (2017) mit Hygieneanforderungen für Abfüller und Distributoren von freistehenden Wasserspendern. Weitere hygienische Anforderungen finden sich außerdem in Teil 9 der Norm DIN 6650 des Deutschen Instituts für Normung (2022). Das Merkblatt Hygienischer Betrieb von freistehenden Wasserspendern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) soll die Verantwortlichen über den hygienischen Betrieb von freistehenden Wasserspendern informieren und damit dem Schutz der Konsumenten dienen.
✔️ Folgen Sie den in der Betriebsanleitung festgelegten Anweisungen des Herstellers zur Aufstellung, Bedienung, Reinigung, Desinfektion, Hygiene und Wartung.
✔️ Schaffen Sie Ordnung und Sauberkeit in der Umgebung des Wasserspenders. Die Erreichbarkeit des Wasserspenders durch Haustiere stellt ein zusätzliches Risiko für die Hygiene dar.
✔️ Überprüfen Sie täglich die ordnungsgemäße Funktion von Ihrem Wasserspender.
✔️ Aus hygienischen Gründen sollten Sie keinen frei zugänglichen Wasser-Auslaufhahn verwenden. So reduzieren Sie das Risiko, dass sich Keime und Bakterien in den Wasserbehälter verirren.
✔️ Die unbenutzten Trinkbecher sollten stets vor Verunreinigungen geschützt sein und nicht zurückgestellt werden.
✔️ Stellen sie Ihren Wasserspender nur in trockenen und staubarmen Räumen ab.
✔️ Vermeiden Sie unbedingt eine Erwärmung des Wassers durch Heizungen oder Sonneneinstrahlung.
✔️ Nur eingewiesenes Personal sollte den Wasserspender reinigen und desinfizieren.
✔️ Auffangbehälter für das Tropfwasser müssen täglich entleert werden.
✔️ Problematisch sind Standzeiten über 14 Tage nach Anbruch des Wasserbehälters, sofern Ihr Wasserspender keinen Sterilluftfilter enthält.
✔️Führen Sie regelmäßige Wasseranalysen durch (monatlich).
Die Hygiene Ihres Wassers lässt sich testen!
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Trinkwasser innerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte für Keime und Verunreinigungen liegt, können Sie es ganz einfach mit einem Wassertest von einem Fachlabor überprüfen lassen. Sie erhalten einen ausführlichen Ergebnisreport über alle Bestandteile im Trinkwasser und eine verlässliche Auskunft über potenzielle Gefahrenquellen.
Um den hygienischen Zustand ihres Wassers zu bestimmen, eignet sich besonders unser Wassertest Bakterien, indem wir anhand von sogenannten Indikatorkeimen eine umfassende Angabe zu Ihrer Wasserqualität machen können:
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Wussten Sie ..?
Höhere Temperaturen erleichtern den Keimen im Wasser, sich zu vermehren und hartnäckige Biofilme zu bilden. Achten Sie also darauf, den Wasserspender an einem kühlen, schattigen Ort aufzustellen.
Gefährliche Substanzen
❗ Biofilme
❗ Pseudomonaden
❗ Coli-Bakterien