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Keime und mikrobielle Gefahren wie Pseudomonaden und Coli-Bakterien in leitungsgebundenen Wasserspendern
Leitungsgebundene Wasserspender, oder auch Point-of-Use-Wasserspender, werden direkt an die Wasserversorgung und das Abwassersystem angeschlossen. Sie verwenden also normales Leitungswasser. Um die gleiche Wasserqualität zu gewährleisten, benötigen die Wasserspender eine Reihe von Wasserfiltern, die Metalle, Keime, Chlor und andere Schadstoffe entfernen.

"Point-of-Use"-Wasserspender
Die Point-of-Use Wasserspender erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sie, im Gegensatz zu den freistehenden Spendern, keine regelmäßigen Wasserlieferungen, Lagerplatz und das schwierige Heben der großen Wasserflaschen erfordern.
Dafür kommen freistehende Wasserspender ohne Filter und komplexe Leitungssysteme im Inneren aus, die zu einem Hort für Bakterien und Keime werden können, wenn sich auf ihnen Biofilme bilden - dünne, aber robuste Schleimschichten aus Bakterien und anderen Mikroorganismen.

Biofilme in leitungsgebundenen Wasserspendern
Im Vergleich zum Leitungungwasser direkt aus der Leitung, enthält Wasser aus dem Wasserspender eine erhöhte Anzahl an Keimen, wie eine Vergleichsstudie der Mapúa Institute of Technology bestätigte (Comparative Study on the Drinking Water Quality of Tap Water, Bottled Water and Water from Water Dispenser in Mapúa University, Phillipines). Besonders Pseudomonaden und Coli-Bakterien vermehren sich im Wasser und können für immungeschwächte Personen zum Gesundheitsrisiko werden.
Pseudomanaden können Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der Lungen, des Blutes und der Augen verursachen. Sie vermehren sich schnell und anspruchslos selbst bei Kälte und Sauerstoffknappheit, weswegen sie sich auch in den Schläuchen, Armaturen und Behältern von Wasserspendern festsetzen und feine Biofilme bilden können.
Auch Coli-Bakterien setzen sich in den Geräten fest und können bei einer Infektion zu Erbrechen und Durchfall führen.

Das richtige Material
Eine Studie der Sejong University hat die Kunststoffe, die in leitungsgebundenen Wasserspendern verbaut sind, untersucht (Evaluation of organic migration and biomass formation on polymeric components in a point-of-use water dispenser). Die Biofilmbildung steht dabei im engen Zusammenhang mit dem Polymertyp, der in den Komponenten des Wasserspenders verwendet wird.
So bilden sich auf Silikonoberflächen besonders schnell Biofilme, während Polyethylen und Polyvinylchlorid resistenter gegen diese Ansammlungen sind.

Der hygienischen Umgang mit Point-of-Use Wasserspendern
Der Wasserspender-Leitfaden des Bundesverbandes der deutschen Vending-Automatenwirtschaft e.V. hat in seiner HACCP-Checkliste für Point of Use Watercooler alles zusammengefasst, was für den sicheren Betrieb von leitungsgebundenen Wasserspendern wichtig ist. Dabei fallen einige Aufgaben den Nutzerinnen und Nutzern zu, während andere technischen Personal vorbehalten sind:
💡 Installation: Leitungsgebundene Wasserspender sollten unbedingt von geschultem Personal angeschlossen werden, um eine Kontamination des Wassers durch unsachgemäße Installation zu vermeiden.
💡 Wartung: Die Geräte sollten alle 2 Jahre von technischem Fachpersonal überprüft werden, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
💡 Filter tauschen: Die Filter müssen regelmäßig ersetzt werden, je nach Herstellerangabe alle 3 bis 6 Monate.
💡 Reinigung: Die äußeren Teile des Gerätes sollten täglich gereinigt und das Zapfventil desinfiziert werden.
💡 Materialien: Außerdem sollten Sie vor dem Kauf darauf achten, einen Wasserspender zu wählen, der kein Silikon für die inneren Teile verwendet, da sich auf Silikon besonders schnell Biofilme bilden.

Machen Sie den Test!
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Trinkwasser innerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte für Keime und Verunreinigungen liegt, können Sie es ganz einfach mit einem Trinkwasser Test von einem Fachlabor überprüfen lassen. Sie erhalten einen ausführlichen Ergebnisreport über alle Bestandteile Ihres Trinkwassers und eine verlässliche Auskunft über potenzielle Gefahrenquellen.

Wussten Sie ..?
Höhere Temperaturen erleichtern den Keimen im Wasser, sich zu vermehren und hartnäckige Biofilme zu bilden. Achten Sie also darauf, die Zapfanlage an einem kühlen, schattigen Ort aufzustellen.

Gefährliche Substanzen
❗ Biofilme
❗ Pseudomonaden
❗ Coli-Bakterien