Das Wichtigste auf einen Blick
✅ Grundsätzlich kann Leitungswasser vom Versorger in Deutschland für Säuglingsnahrung verwendet werden.
🚨 Durch Rohrleitungen im eigenen Haus können gesundheitsgefährdende Mengen an Kupfer und Blei in das Wasser gelangen.
❗ Ein erhöhtes Risiko stellt Trinkwasser dar, das aus Brunnen gewonnen wird – dieses wird nicht vom Wasserversorger überprüft.
Ist Leitungswasser für Babys geeignet?
Aufgrund des geringeren Körpergewichts und des noch nicht vollständig entwickelten Immunsystems sind Säuglinge anfälliger für Schadstoffe im Leitungswasser als Erwachsene.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, auf welche Schadstoffe Sie achten müssen und wie Sie eine mögliche Belastung feststellen.
Inhalt
Dürfen Babys Leitungswasser trinken?
Leitungswasser wird in Deutschland von den Wasserversorgern kontrolliert und ist grundsätzlich für die Zubereitung von Babynahrung sowie als Getränk geeignet. Achten Sie auf die Angaben Ihrer örtlichen Behörden zu der Trinkwasserqualität in Ihrer Region. Im Zweifelsfall empfehlen wir, Ihr zuständiges Gesundheitsamt zu kontaktieren und nach der Verwendbarkeit Ihres Leitungswassers für Säuglinge zu fragen.
Die Garantie einer einwandfreien Wasserqualität gilt nur bis zum Hausanschluss! Über das Leitungssystem im Haus können gesundheitsgefährdende Mengen an Schadstoffen wie Keimen oder Schwermetallen ins Wasser gelangen. Einen weiteren Risikofaktor stellt Wasser dar, das direkt aus dem Grundwasser gewonnen wird (Brunnenwasser). Dieses unterliegt nicht der Kontrolle der Versorger, sondern muss von dem Besitzer selbst kontrolliert werden.
Geben Sie hier Ihre PLZ ein, um Ihr zuständiges Gesundheitsamt zu ermitteln:
Diese Schadstoffe können für Säuglinge gesundheitsgefährdend sein
Die Verbraucherzentrale warnt bei der Verwendung von Leitungswasser für Säuglingsnahrung vor den Schadstoffen Blei, Kupfer und Nitrat:1
Blei – Grenzwert für Trinkwasser: 0,01 mg/l
Befinden sich Bleileitungen in Ihrem Haus, sollte das Wasser weder als Trinkwasser noch zur Zubereitung von Speisen verwendet werden. Bei Säuglingen, Schwangeren sowie Kindern bis zum sechsten Lebensjahr besteht ein erhöhtes Risiko für mögliche gesundheitliche Schädigungen.2
Blei reichert sich vor allem in den Knochen an und wird über die Zeit wieder in das Blut abgegeben. Durch eine chronische Aufnahme des Schwermetalls können eine Reihe von gesundheitlichen Beschwerden auftreten, die verschiedene Organsysteme sowie das zentrale Nervensystem betreffen. Auch Bluthochdruck steht in Zusammenhang mit einer erhöhten Konzentration von Blei im Blut.3
Mehr Informationen zu Blei in Rohrleitungen erfahren Sie in unserem Artikel:
Kupfer – Grenzwert für Trinkwasser: 2 mg/l
Mengen von Kupfer über 10 mg/l Leitungswasser stehen in Zusammenhang mit frühkindlicher Leberzirrhose bei Säuglingen. In allen registrierten Fällen wurde das Wasser nicht von einem Wasserversorger, sondern aus einem Hausbrunnen bezogen.4
Der pH-Wert von Brunnenwasser wird im Gegensatz zu Leitungswasser nicht von einem Wasserversorger kontrolliert, sondern muss selbst vom Brunnenbesitzer regelmäßig getestet werden. Hat das Wasser einen pH-Wert von unter 7, löst sich vermehrt Kupfer aus Kupferleitungen und gelangt so ins Trinkwasser.4
Erfahren Sie mehr in unseren Artikeln:
✔️ Speziell für Brunnen & Quellen
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Nitrat – Grenzwert für Trinkwasser: 50 mg/l
Eine hohe Aufnahme von Nitrat oder Nitrit ist besonders in den ersten Lebensmonaten gefährlich. Durch eine hohe Menge von Nitrat/Nitrit im Körper kann es bei Säuglingen zu einer Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff kommen (Methämoglobinämie oder auch Blausucht).5
Der Nitratgehalt wird, wie die anderen genannten Schadstoffe, von den Wasserversorgern in Deutschland kontrolliert, jedoch schwankt die Menge an Nitrat im Wasser stark je nach Region. In Gebieten, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird, sind die Nitratwerte im Grundwasser meist erhöht, weshalb Brunnenbesitzer mindestens einmal jährlich den Nitratgehalt testen sollten.
Was muss ich bei der Verwendung von Leitungswasser für Säuglinge beachten?
Die Verbraucherzentrale gibt hierbei die folgenden Tipps:6
✅ Lassen Sie das Wasser so lange ablaufen, bis es kalt aus der Leitung kommt.
✅ Kochen Sie in den ersten Lebenswochen Wasser zur Milchzubereitung ab, um Keime aus Leitungen zu verhindern.
✅ Verwenden Sie keine Wasserfilter – diese können zur Verunreinigung des Wassers beitragen.
✅ Verwenden Sie kein Leitungswasser aus Kupferrohren, die noch keine 6 Monate genutzt wurden.
✅ Verwenden Sie nur Brunnenwasser bei Bestätigung der einwandfreien Qualität des Wassers.
✅ Befinden sich Bleirohre im Haus, darf das Leitungswasser nicht für die Zubereitung von Babynahrung verwendet werden.
So können Sie testen, ob Ihr Leitungswasser für Babys geeignet ist
Mit unserem Test-Kit Wassertest Baby können Sie Ihr Leitungswasser auf Blei, Kupfer, Nitrat und weitere Schadstoffe testen lassen. Bei allen unseren Wassertests entnehmen Sie selbst eine Probe des Wassers und schicken diese in der Test-Box an unser Fachlabor.Innerhalb weniger Tage erhalten Sie einen Ergebnisbericht mit der genauen Menge jedes einzelnen Schadstoffs sowie genaue Informationen und Erklärungen zu den Ergebnissen.
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✔️ Wasser für Säuglingsnahrung
✔️ inkl. Blei, Nitrit und Sulfat
✔️ sinnvolle Parameter
Beim Wassertest Baby Maxi untersucht unser Fachlabor dieselben Schadstoffe wie beim Wassertest Baby. Darüber hinaus wird jedoch das Wasser auf bakterielle Verunreinigungen geprüft. Wir empfehlen diesen Test vor allem bei alten Rohrleitungen im Haus, bei denen sich über die Zeit Biofilme bilden können.
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✔️ Wasser für Säuglingsnahrung
✔️ inkl. Blei, Nitrit und Sulfat
✔️ zusätzlich Keime, Bakterien
Was tun, wenn das Leitungswasser belastet ist?
Falls Ihr Leitungswasser mit Schadstoffen wie Blei belastet ist, sollten Sie dieses weder als Trinkwasser noch für die Zubereitung für die Nahrung von Säuglingen verwenden. Das Bundesumweltamt empfiehlt, bei einer möglichen Belastung mit Blei abgepacktes Wasser zu kaufen.7 Achten Sie dabei auf den Aufdruck:
“Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung”
Für Mineralwasser mit diesem Aufdruck gelten nach der Mineral- und Tafelwasserverordnung für einige Inhaltsstoffe strengere Grenzwerte:
Vergleich der Grenzwerte: Mineralwasser für Säuglinge vs. Leitungswasser
Substanz |
Grenzwerte für Mineralwasser, das für Säuglingsnahrung geeignet ist8 |
Grenzwert für Leitungswasser nach der deutschen Trinkwasserverordnung9 |
Sulfat |
240 mg/l |
250 mg/l |
Natrium |
20 mg/l |
200 mg/l |
10 mg/l |
50 mg/l |
|
0,7 mg/l |
1,5 mg/l |
|
Mangan |
0,05 mg/l |
0,05 mg/l |
0,02 mg/l |
0,5 mg/l |
|
Arsen |
0,005 mg/l |
0,01 mg/l |
Uran |
0,002 mg/l |
0,01 mg/l |
Quellen und weitere Informationen
- Verbraucherzentrale NRW e.V., 2023 - Eignet sich Leitungswasser für Babys?
- Umwelt Bundesamt, 2024 - Wie Sie Bleileitungen erkennen und welche Rechte Sie haben
- Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, 2024 - Blei
- Bundesinstitut für Risikobewertung, 1998 - Kupferohre nicht für alle Trinkwasserinstallationen geeignet.
- Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, 2024 - Nitrat, Nitrit und Nitrosamine
- Verbraucherzentrale NRW e.V., 2023 - Eignet sich Leitungswasser für Babys?
- Umwelt Bundesamt, 2024 - Wie Sie Bleileitungen erkennen und welche Rechte Sie haben
- Bundesministerium der Justiz, 2023 - Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser (Mineral- und Tafelwasser-Verordnung)
- Bundesministerium der Justiz, 2023 - Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV)