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Welche Schadstoffe kommen vor?

  • Schwermetalle wie Blei, Kupfer oder Eisen können aus porösem oder altem Rohrleitungsmaterial an das Leitungswasser abgegeben werden.

  • Erhöhte Mengen an Kupfer können ebenso aus neu verlegten Kupferleitungen ins Wasser gelangen. Dies ist besonders bei saurem Wasser der Fall.

  • Bakterien, die sich auf einem Biofilm in Leitungen und Armaturen ansammeln. Eine erhöhte Gesamtkeimzahl weist auf fäkale Verunreinigungen des Wassers hin. Diese können nicht nur in den Leitungen entstehen – auch verschmutzte Wasserhähne belasten das Trinkwasser.

  • Legionellen (Bakterien) entstehen durch Vermehrung im Warmwasser, wenn das Wasser in der Wärmeanlage nicht ausreichend erhitzt wird.


Die Trinkwasserverordnung: Regelungen für Schadstoffwerte im Trinkwasser

In Deutschland wird die Qualitätssicherung des Trinkwassers von der Trinkwasserverordnung geregelt. Durch die Einhaltung der Grenzwerte verschiedener Inhaltsstoffe werden Verbraucher vor gesundheitlichen Gefahren durch verunreinigtes Trinkwasser geschützt.
Die gesetzlichen Vorschriften der Wasserversorger gelten bis zu den einzelnen Hausanschlüssen. Für eine optimale Wasserqualität in den Gebäuden müssen Hausbesitzer selbst Sorge tragen. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, sich über die Wasserqualität im Kindergarten ein Bild zu verschaffen und die Gesetzeslage und wichtigsten Grenzwerte zu kennen.
Wichtige Grenzwerte existieren z.B. für:

 Blei: 0,010 mg/l      Kupfer: 2 mg/l      Nitrat: 50 mg/l      Nitrit: 0,50 mg/l
 Coliforme Bakterien: 0 bei einer Probemenge von 100 ml
 Legionellen: Technischer Maßnahmenwert von 100 KBE (koloniebildenden Einheiten)/100 ml


Zusätzliche Orientierungswerte bei Wasser zur Abgabe an Säuglinge und Kleinkinder

Zusätzlich zu den geltenden Grenzwerten der Trinkwasserverordnung beschreibt § 15 der Mineral- und Tafelwasserverordnung weitere Grenzwerte. Diese deutlich niedriger angesetzten Werte sollen sicherstellen, dass sich das verkaufte Tafel- oder Quellwasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung oder zur Abgabe an Säuglinge eignet. Ausschließlich Wasser, das diese Grenzwerte einhält, darf mit dem Hinweis einer Eignung für Säuglingsnahrung verkauft werden.
Auch Kindergärten und Kitas können sich bei ihrem Leitungswasser an diesen Grenzwerten orientieren, damit das Wasser von Kindern in jeder Altersstufe bedenkenlos getrunken werden kann.
Grenzwerte für Mineral- und Tafelwasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung nach § 15:

 Sulfat: < 240 mg/l      Natrium: < 20 mg/l      Nitrat: 10 mg/l     ➤ Fluorid: 0,7 mg/l    
➤ Mangan: < 0,05 mg/l      Nitrit: < 0,02 mg/l      Arsen: < 0,005 mg/l      Uran: < 0,002 mg/l

Mögliche Belastungen und Gefahren durch Schadstoffe

  • Schwermetalle im Wasser können ganz allgemein zu Trübungen, Färbungen und Geschmacksbeeinträchtigungen führen und das Leitungswasser ungenießbar machen.

  • Blei im Wasser stellt für Kinder eine besondere Gefahr dar. Aus diesem Grund sollten bereits 2013 alte Bleirohre in Altbauten ausgetauscht sein. Dennoch besteht oft Unsicherheit bezüglich der Inhaltsstoffe von Rohrleitungen & Armaturen in älteren Gebäuden. Blei kann zu Schäden in Hirn und Nieren führen.

  • Eine erhöhte Kupferaufnahme gefährdet besonders bei Kindern die Leber und sollte deshalb vermieden werden.

  • Legionellen stellen bei Wasserhähnen nur bedingt eine Gefahr dar, können aber durchaus bei der Verwendung von heißem Wasser über den entstehenden Wasserdampf eingeatmet werden. Legionellen können von keinen Beschwerden über leichtes Fieber bis zur schweren Lungenentzündung unterschiedliche Krankheitsverläufe auslösen.

  • Keime wie e.coli oder andere Fäkalkeime können zu Unwohlsein oder Durchfallerkrankungen führen.

 

Entscheidend für die Aufrechterhaltung einer guten Wasserqualität sind regelmäßige Kontrollen zur Einhaltung der Grenzwerte sowie ein optimaler, täglicher Umgang mit dem Leitungswasser.
Hierzu gehören Maßnahmen, die von Betreuenden täglich oder in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden können.
Aber auch eine offene Kommunikation mit dem Hausbesitzer kann von Vorteil sein, wenn Grenzwerte längerfristig überschritten werden oder Zweifel an der Qualität von Rohrleitungen und anderem Baumaterial besteht.

Sofortmaßnahmen & Vorbeugung bei Schadstoffen im Wasserhahn

  • Lassen Sie am Wasserhahn morgens vor Kindergartenstart die ersten Liter ablaufen, bis klares und konstant kaltes Wasser aus der Leitung fließt.

  • Reinigen Sie Armaturen und Wasserhahn regelmäßig und sorgfältig.

  • Entfernen Sie mehrmals jährlich den Strahlregler am Kopf des Wasserhahns, weichen ihn ein und reinigen ihn anschließend gründlich.

  • Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen die Wasserqualität mit einer Laboranalyse.

 

Langfristige Vermeidung von Schadstoffen im Kindergarten-Wasserhahn

  • Lassen Sie das im Haus verbaute Rohrleitungsmaterial auf seine Zusammensetzung überprüfen. Tauschen Sie alte Rohre gegebenenfalls aus.

  • Überprüfen Sie die Warmwasseraufbereitung und die mögliche Maximaltemperatur.


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Mehr Infos zum Thema als Downloads:

Schadstoffe in der Kita: Wasserhahn (PDF)

Schadstoffe in der Kita: Legionellen (PDF)

Aktion Teste deinen Kindergarten (PDF)

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