
Zahlen und Fakten
Mögliche Ursachen für eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit:
❗ Falsches Heizen
❗ Falsches Lüften
❗ Baumängel
❗ Wasserschaden
Luftfeuchtigkeit: Schimmel in der Wohnung – Ursachen, Gefahren, Vermeidung
Beschlagene Fenster und eine sich unangenehm „schwer“ anfühlende Atemluft können Anzeichen einer erhöhten Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sein. Mit der hohen Luftfeuchtigkeit steigt auch das Risiko für die Entstehung von Schimmel, welcher unter anderem Allergien und Atembeschwerden auslösen kann. Doch wie kann es überhaupt zu einer zu hohen Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung kommen – und noch wichtiger: Wie vermeiden Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnung oder Haus?
Inhalt

Wie entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?
Die Ursachen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Innenbereich können vielfältig sein. Diese reichen von Fehlern beim Heizen und Lüften über Baumängel bis zu einem möglichen Wasserschaden. Tatsächlich gehören Bauschäden und mangelhafte oder ungeeignete Bauausführungen zu den häufigsten Gründen für eine feuchte Wohnung. Undichte Fenster und Türen, schlecht abgedichtete Balkone oder auch verstopfte Regenrinnen sind oftmals der Grund für den Eintritt der Feuchtigkeit in Ihr Zuhause. Auch ein Rohrbruch und damit Feuchtigkeitsschäden in Wänden oder Decken können zum ernsthaften Problem werden.
Doch wir Menschen tragen häufig ebenso zu einer Erhöhung der Feuchtigkeit in der Luft bei. So kommt es vorwiegend beim Duschen und Kochen vermehrt zu einer hohen Freisetzung von Feuchtigkeit in die Raumluft. Hier sind innenliegende Räume ohne Fenster oder Belüftung besonders betroffen. Wird jetzt nicht dafür gesorgt, dass die Feuchtigkeit entweichen kann und wieder ein gutes Raumklima hergestellt wird, bleibt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft erhöht und es kann zu einer Schimmelbildung in der Wohnung kommen.
Eine weitere Ursache für eine allgemein erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen ist falsches Lüftungs- und Heizverhalten. Wird nicht regelmäßig und dabei bestenfalls mehrmals täglich für einen Austausch der Luft gesorgt, bleibt die Feuchtigkeit in den Räumen und das Schimmelrisiko steigt.
👉Hier erfahren Sie, wie man richtig heizt und lüftet, um Kosten zu sparen und Schimmel zu vermeiden.

Schimmel: hohe Luftfeuchtigkeit als wichtige Ursache
Natürlich ist eine hohe Luftfeuchtigkeit nicht ideal und kann sehr unangenehm sein. Ferner sind Kondenswasser an den Fenstern oder durch Feuchtigkeit klamme Möbel nicht erfreulich. Gefährlich ist Feuchtigkeit hier vordergründig aus einem Grund: Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit begünstigt die Entstehung von Schimmel in der Wohnung.
Das Problem von Schimmel und Schimmelsporen („Samen“ des Schimmels) ist nicht nur die unschöne Optik der grünen und schwarzen Stellen auf Wänden, Abdichtungen oder auch Möbeln. Diese sind zwar ärgerlich, aber im Vergleich zu den Gesundheitsrisiken durch Schimmel nur ein „optischer Nebeneffekt“.
In Form von Sporen breitet sich Schimmel in der Raumluft aus und bildet auf geeigneten Oberflächen (Feuchtigkeit und organische Bestandteile) neue Schimmelherde. Schimmelpilze und deren Sporen, Peptide und Proteine können unter anderem allergische Reaktionen (Schimmelpilzallergie), Atemwegserkrankungen und Infektionen auslösen. Durch Schimmelpilze sind sowohl Erwachsene als auch Kinder gefährdet. Dementsprechend ist eine dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause eine reale Gefahr für die Gesundheit. Im fortgeschrittenen Wachstumsstadium können bestimmte Schimmelpilze wie holzzersetzende Pilze sogar die Bausubstanz so stark schädigen, dass das entsprechende Haus aufgrund des bautechnischen Risikos nicht mehr bewohnt werden darf.

Bildung von Schimmel: Ab welcher Luftfeuchtigkeit?
Schimmelsporen können ab rund 70 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit „keimen“ und neue Schimmelherde bilden. Bevorzugt geschieht dies oft an kühlen Kondensationspunkten wie schlecht isolierten Fenstern oder Außenwänden. Dies macht wiederum deutlich, wieso Sie unter anderem Wert auf das richtige Heiz- und Lüftverhalten sowie eine ausreichende Dämmung bzw. Innendämmung gegen Schimmel legen sollten, um eine feuchte Wohnung zu vermeiden.
Wichtig zu wissen: Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, zu welchem Anteil die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. Bei einer relativen Luftfeuchte von 100 % ist die Luft zu 100 % mit Wasserdampf gesättigt. Die relative Luftfeuchtigkeit ist temperaturabhängig: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf bzw. Wasser nimmt die Luft maximal auf.

Hohe Luftfeuchtigkeit: Verdacht auf Schimmel? Machen Sie den Test!
Sie haben den Verdacht, dass sich Schimmel in Ihrer Wohnung befindet? Ein Schimmeltest Ihrer Raumluft kann Ihnen dabei helfen, eine mögliche Belastung ausfindig zu machen und schnell Maßnahmen zu ergreifen.
Hierbei wird eine Probe Ihrer Raumluft im Labor hinsichtlich möglicher Schimmelpilzsporen untersucht. Mit dem Ergebnis erhalten Sie ein detailliertes Bild über Konzentration und Art der Schimmelpilzgattungen, die in Ihrer Raumluft vorgefunden wurden.

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Das ideale Raumklima und wie Sie es messen
Das ideale Raumklima kann durch folgende Punkte definiert werden.
➤ Es ist weder zu kalt noch zu warm, wobei 18 bis 22 Grad ideal sind.
➤ Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent, abhängig vom Raum ist optimal.
Damit Sie sich im eigenen Zuhause wohlfühlen, sollten Sie also das Raumklima regelmäßig überprüfen. Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, nutzen Sie einfach ein Feuchtemessgerät, auch Hygrometer genannt. Dieses kann sowohl in digitaler als auch analoger Bauart in den jeweiligen Räumen aufgestellt werden. Liegt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 %, sollten Sie den entsprechenden Raum lüften.
Tipp: Zur kombinierten Messung von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit empfehlen wir unser Airself Thermo-Hygrometer.

Durch richtiges Lüften vermeiden Sie eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum
Um die optimale Luftfeuchtigkeit zuhause zu erzielen, müssen Sie richtig heizen und lüften. Doch wie lüftet man richtig? Ideal ist mehrmals tägliches Stoßlüften. Dazu öffnen Sie alle Fenster und Türen, sodass ein kompletter Austausch der Luft stattfinden kann. Dem hingegen sollten Sie Ihre Fenster nicht dauerhaft kippen.
Bleibt die Feuchtigkeit permanent zu hoch, können Sie einen Luftentfeuchter aufstellen. Dieser zieht überschüssige Feuchtigkeit im Zimmer aus der Luft, wodurch Sie den Raum entfeuchten. Trotzdem hilft ein Luftentfeuchter nur bedingt bei Schimmel. In diesem Fall müssen Sie andere Schritte einleiten und herausfinden, wo die Ursache liegt. In einigen Fällen kann sogar eine Sanierung Ihres Zuhauses notwendig sein, während bei einem kleinen Befall (Faustregel: kleiner als 0,5 m²) der Schimmel häufig noch selbst entfernt werden kann. Wie Sie etwa Schimmel an der Wand entfernen, erfahren Sie hier: „Schimmel an der Wand entfernen – Alle Methoden erklärt!“. Geeignete Hausmittel gegen Schimmel und deren Anwendung beschreibt unser Ratgeber „Hausmittel gegen Schimmel – Der ultimative Ratgeber!“.

Wie effektiv sind Luftentfeuchter?
Luftentfeuchter arbeiten in der Regel elektrisch. Die Raumluft wird von den Geräten eingesaugt und die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert an kalten Bauteilen im Inneren der Entfeuchter (Kondensationstrockner) oder diese wird von speziellen Trocknungsmitteln aufgenommen. Das der Luft entzogene Wasser wird, je nach Bauart, in einem Wasserbehälter gespeichert, welcher regelmäßig geleert werden muss.
Luftentfeuchter stellen eine effektive Methode dar, der Luft dauerhaft Feuchtigkeit zu entziehen. Achten Sie beim Kauf und der Verwendung auf die folgenden Faktoren:
✅ die Leistung des Geräts sollte zu der jeweiligen Größe Ihres Raums passen
✅ die Luftfeuchtigkeit sollte am Gerät eingestellt werden können (in Prozent)
✅ setzen Sie Luftentfeuchter nur bei geschlossenen Fenstern ein
✅ lassen Sie die Geräte auch nachts weiterlaufen
✅ achten Sie auf Kundenbewertungen und die Bewertungen von zum Beispiel Stiftung Warentest
👉Mehr Informationen dazu, was Sie beim Kauf eines Luftentfeuchters beachten müssen, erfahren Sie hier: Stiftung Warentest, 2023 - Luftentfeuchter
Wichtig: Luftentfeuchter bekämpfen nur das Symptom „zu hohe Luftfeuchtigkeit“. Wir empfehlen immer zuerst die Ursachen der hohen Luftfeuchtigkeit, wie bauliche Mängel, Bauschäden, mangelndes Lüften, etc. zu beseitigen, bevor Sie einen Luftentfeuchter einsetzen.

Achten Sie besonders auf die Luftfeuchtigkeit in Bad, Schlafzimmer und Küche!
Diese drei Räume tragen besonders zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit im Haus bei:
Bad: Hier sollten Sie besonders nach dem Duschen darauf achten, ausreichend zu lüften, da dann die Luftfeuchtigkeit am höchsten ist. Wasser, Wasserspritzer und Kondenswasser auf Oberflächen (z. B. Duschtüren, Spiegel) und Wänden sollten zudem beseitigt werden, damit die Feuchtigkeit nicht an die Luft abgegeben werden kann.
👉Mehr dazu: Schimmel im Bad entfernen und vermeiden
Schlafzimmer: Hier ist die Luftfeuchtigkeit nach dem Aufstehen am höchsten. Achten Sie neben ausreichendem Lüften darauf, dass sich die Luft beim Lüften auch im gesamten Raum verteilen kann. Je mehr Vorhänge, Polstermöbel, Textilien und eng an der Wand stehende Möbel sich im Raum befinden, desto schlechter kann sich die Luft verteilen.
👉Mehr dazu: Schimmel im Schlafzimmer vermeiden, Schimmel auf der Matratze entfernen, Schimmel im Kleiderschrank vermeiden und entfernen
Küche: Kochen stellt durch den entstehenden Wasserdampf die zweitgrößte Quelle von Feuchtigkeit in der Wohnung nach dem Duschen dar. Zudem kann in Kühlschrank und Spülmaschine aufgrund der hohen Feuchtigkeit schnell Schimmel entstehen. In Kombination mit einer schlechten Lebensmittelhygiene steigt das Schimmelrisiko in der Küche stark an.
👉Mehr dazu: Schimmel im Kühlschrank vermeiden, Schimmel in der Spülmaschine vermeiden, Schimmel auf Lebensmitteln vermeiden

Wussten Sie ..?
In einem 4-Personen-Haushalt gelangen rund sechs bis zwölf Liter Wasser täglich in die Luft. Die Hauptquelle von Feuchtigkeit in Wohnung und Haus sind meistens das Duschen und Baden.