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Regentonne: Gefahr von Cyanobakterien (Blaualgen)
Nutzung von Regenwasser aus der Regentonne
Blumen gießen, den Gartenteich befüllen, für die Toilettenspülung nutzen oder sogar Wäsche waschen – aufgefangenes Regenwasser findet in vielen Bereichen Einsatz.
Die Nutzung des Regenwassers ist laut Umweltbundesamt (UBA) vor allem im Garten sinnvoll und unbedenklich. Auch die hygienische Qualität des Regenwassers ist oft gut, jedoch nicht mit Trinkwasser vergleichbar.
Erfahren Sie hier, warum Sie unbedingt auf Blaualgen achten sollten, wie Sie Ihr Regenwasser im Haushalt verwenden können und wie man die Regentonne richtig pflegt.
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Die blaue Gefahr – Blaualgen (Cyanobakterien) in der Regentonne
Gerade in den warmen Sommermonaten sind Cyanobakterien, oft besser bekannt als Blaualgen, ein Gesundheitsrisiko im Meer, in Flüssen oder Seen.
Cyanobakterien können sich auch in der Regentonne bilden. Ihren Namen haben die Blaualgen vom farbigen Schimmer der Wasseroberfläche während der Blütezeit.
Gerade bei warmen Temperaturen, also während des deutschen Hoch- und Spätsommers, kommen die Cyanobakterien vermehrt vor und bilden Cyanotoxine, die für Mensch und Tier giftig sind.
Cyanotoxine lassen sich anhand ihrer Wirkungsweise in folgende Gruppen einteilen:
- Lebergifte (Hepatotoxine) wie Microcystine und Nodularin
- Zellgifte (Zytotoxine) wie Cylindrospermopsine
- Nervengifte (Neurotoxine) wie Anatoxine und Saxitoxine
- Hautgifte (Dermatoxine) wie Aplysiatoxin und Lyngbyatoxin
- Entzündlich wirkende Substanzen wie Lipopolysaccharide
Besondere Gefahr durch Cyanobakterien für Kinder, Tiere und Gemüsezüchter:innen
Kinder oder (Haus)tiere, die das Wasser unter Umständen trinken, sind besonders gefährdet, sich zu vergiften.
"Wenn Gemüsekulturen mit [Wasser] bewässert werden, das Algentoxine enthält, dann können die Nahrungspflanzen die Giftstoffe aufnehmen" – Diese Ergebnisse lieferten Gewächshausversuche der Bundesanstalt für Materialforschung in Berlin (vgl.: Deutschlandfunk: Risiko Regentonne).
Wenn man also im Garten Gemüse züchtet, sollte beim Bewässern auf ein einwandfreies Regenwasser in der Tonne geachtet werden. Besonders im Spätsommer vermehren sich die Mikroben stark und setzen ihr Zellgift frei.
Wie gefährlich die Aufnahme über eigene Pflanzen im Garten genau für den Menschen ist, ist noch nicht ganz geklärt.
⚠️Unbedingt beachten:
Lassen Sie das Regenwasser besonders bei hohen Temperaturen nicht zu lange im Wasserbehälter, um die Algenbildung zu verhindern.
Schimmert die Oberfläche grünlich-blau, verwenden Sie das Wasser nicht zum Gießen von Nahrungspflanzen und halten Sie kleine Kinder und Tiere davon fern.
Weitere Infos
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt einen Leitfaden zu toxischen Cyanobakterien bereit (englisch): Toxic Cyanobacteria in water.
Schadstoffe werden vom Dach in die Regentonne gespült
Da das Regenwasser meist vom Dach in die Regentonne geleitet und dort gesammelt wird, sollte man zwingend auf die Beschaffenheit des Daches achten.
Von Dächern aus Kupfer und Zink können umweltschädliche Metallverbindungen abfließen. Außerdem können Biozide durch Bitumenabdichtungen von Dächern mit Teerpappe freigesetzt werden. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor der Nutzung dieses Regenwassers: "Von einer Regenwassernutzung von diesen Flächen ist abzusehen. Wenn nur die Dachrinnen und Fallrohre aus Kupfer oder Zink sind, ist das in der Regel für die Nutzung im Garten unproblematisch."
Auch das Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen hat sich in einer mit der Gewässerbelastung befasst. Die Untersuchung zur „Gewässerbelastung durch den Eintrag von Bioziden aus Dachfarben“ zeigte, dass durch biozidhaltige Farben, die bei der Dachsanierung verwendet werden, ein Risiko für die Umwelt ausgeht. Dieses könne durch die gezielte Auswahl einer besser beurteilten Farbe verringert werden.
Wasser aus der Regentonne im Haushalt: Risikoeinschätzung Umweltbundesamt
Um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann Regenwasser nicht nur im Garten, sondern auch im eigenen Haushalt verwendet werden – u.a. für die Toilettenspülung oder zum Wäsche waschen. Das UBA befasste sich genauer mit dem Thema und möglichen Risiken:
- Toilettenspülung: keine Infektionsgefahr
- Wäsche heiß waschen: hier profitiert die Umwelt, da bei weichem Regenwasser weniger Waschmittel genutzt werden kann. Waschmittel und heiße Temperaturen töten Keime ab – also unbedenkliche Nutzung.
- Wäsche kalt nachspülen: Risiko v.a. für Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Babys und alte oder kranke Menschen). Keime werden ggf. nicht abgetötet.
Weitere Infos des Umweltbundesamts zur Nutzung von Regenwasser finden Sie im Artikel Regenwassernutzung: Tipps für nachhaltige Nutzung und Versickerung.
Wie sicher ist das Wasser IN Ihrem Haus?
Das Wasser, das Sie jeden Tag aus Ihrer Leitung trinken oder zum Kochen nutzen, ist ein wichtiger Faktor Ihrer Gesundheit.
Die Wasserqualität wird nur bis zu Ihrer Hausinstallation vom Wasserversorger überprüft. Innhalb Ihrer eigenen vier Wände können sich etwa Schwermetalle aus den Rohren lösen oder Legionellen in Totleitungen vermehren. Testen Sie Ihr Trinkwasser daher in regelmäßigen Abständen selbst.
Hierbei helfen unsere Wassertests zuverlässig.
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Checkliste: Die richtige Reinigung Ihrer Regentonne
Haben sich Algen in Ihrer Regentonne gebildet und Sie wollen das Wasser für Ihr Beet oder den Haushalt nutzen, sollten Sie eine gründliche Reinigung der Regentonne durchführen.
So reinigen Sie Ihre Regentonne:
✔️ Algen, Blätter und Äste im Wasser mit Hand oder Kescher herausholen.
✔️ Natürliche Hausmittel wie Essigreiniger oder Zitronensäure ins Wasser geben. Diese können später unbedenklich im Garten ausgeschüttet werden, ohne der Umwelt zu schaden. Dabei die Anweisung auf dem Produkt beachten.
✔️ Das Gemisch über Nacht wirken lassen und am nächsten Tag das Wasser ablassen.
✔️ Regentonne mit Bürsten, Schrubbern, Lappen, Schwämmen, Hochdruckreiniger und ggf. chemiefreiem Spülmittel gut reinigen und mit kaltem Wasser gut nachspülen.
Wussten Sie schon …?
Bei der Bewässerung Ihrer Gartenpflanzen bietet die Nutzung von Regenwasser große Vorteile: Es ist nicht so kalt (Temperaturschock bei Pflanzen wird vermieden), enthält Stickstoffverbindungen (wichtig für die Photosynthese) und ... es ist preisgünstig.
Gefährliche Substanzen
❗ Blaualgen (Cyanobakterien)
❗ Cyanotoxine
❗ biozidhaltige Farben
❗ Kupfer und Zink