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Verbreitung von Krankheiten über die Toilette
Beim Spülen der Toilette entstehen sowohl feine Aerosoltröpfchen, die sich mit der Raumluft vermischen, als auch größere Tröpfchen, die auf umliegenden Oberflächen landen und diese kontaminieren. Enthalten diese Tröpfchen Krankheitserreger, die lange auf Oberflächen überleben können, wie das Norovirus, kann es zur Ansteckung und Ausbreitung der Viren kommen.
Toilettenspülung kann Krankheiten übertragen
Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass die Übertragung des Norovirus in Passagierflugzeugen (vgl.: Probable transmission of norovirus on an airplane) und auf Schiffen (vgl.: Viral Gastroenteritis Aboard a Cruise Ship) oft über kontaminierte Toiletten erfolgt.
Bei normaler Benutzung einer Toilette durch gesunde Personen ist es unwahrscheinlich, dass sie ein größeres Gesundheitsrisiko darstellen. Dies ändert sich jedoch, wenn eine erkrankte Person einen virulenten Krankheitserreger in ihrem Urin, ihren Fäkalien oder ihrem Erbrochenen ausscheidet.
Die Fäkalien und das Erbrochene infizierter Personen können hohe Konzentrationen von Krankheitserregern enthalten, von denen viele lange auf Oberflächen überleben. Auch können Toiletten über mehrere aufeinander folgende Spülungen hinweg weiterhin kontaminiert bleiben (vgl.: The potential spread of infection caused by aerosol contamination of surfaces after flushing a domestic toilet).
Die Kombination aus Reinigung der Toilette und Desinfektion von Oberflächen ist in der Regel wirksam bei der Beseitigung von Keimen, obwohl einige Krankheitserreger, wie Noroviren offensichtlich resistent gegen diese Techniken sind (vgl.: Effects of cleaning and disinfection in reducing the spread of Norovirus contamination via environmental surfaces).
Aerosole aus der Toilette
Die Toilettenspülung stößt Aerosole aus, die in Fäkalien enthaltene Krankheitserreger verbreiten. Eine Studie der University of Colorado hat mit Hilfe von Laserlicht die Reichweite der potentiell krankheitserregenden Partikel beobachtet und berechnet herausgefunden wurde, dass die Aerosole innerhalb von 8 Sekunden nach Beginn der Spülung Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen (vgl.: Commercial toilets emit energetic and rapidly spreading aerosol plumes).
Die größten Tröpfchen setzen sich auf Oberflächen ab. Kleinere Tröpfchen bleiben viele Minuten lang in der Luft. Sie können die Darmbakterien E. coli und C. difficile sowie Noroviren und Adenoviren übertragen.
Effektivität der Spülung
Wissenschaftler aus Housten konnten nachweisen, dass eine große Anzahl von Bakterien und Viren, die in Haushaltstoiletten eingebracht wurden, nach der Spülung in der Schüssel verbleiben, und dass selbst durch ständiges Spülen ein Großteil davon nicht entfernt werden kann (vgl.: Microbiological Hazards of Household Toilets: Droplet Production and the Fate of Residual Organisms).
Obwohl eine einmalige Spülung den Gehalt an Mikroorganismen im Wasser der Toilettenschüssel erheblich verringert, verbleibt eine große Anzahl von Mikroorganismen auf der Oberfläche der Toilettenschüssel und im Wasser der Schüssel, die durch weitere Spülungen wieder in der Luft verbreitet werden (vgl.: The potential spread of infection caused by aerosol contamination of surfaces after flushing a domestic toilet).
Viren und Bakterien aus der Toilettenschüssel
Krankheitserreger aus Toiletten, die über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden, sind besonders Darmbakterien und -viren.
E. coli (Escherichia Coli)
Die meisten E. coli sind harmlos und gehören zu einem gesunden Verdauungstrakt. Einige verursachen jedoch Krankheiten, die manchmal schwerwiegend sind, wie Durchfall, Harnwegsinfektionen, Erkrankungen der Atemwege und Infektionen der Blutbahn.
C. difficile (Clostridium difficile)
C. difficile ist ein Bakterium, das leichten bis schweren Durchfall und Darmerkrankungen wie pseudomembranöse Kolitis (Entzündung des Dickdarms) verursacht. Es ist die häufigste Ursache für infektiösen Durchfall in Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen, da die meisten Fälle von C. difficile bei Patientinnen und Patienten auftreten, die bestimmte Antibiotika in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen.
Für gesunde Menschen stellt C. difficile kein Gesundheitsrisiko dar. Ältere Menschen und Menschen, die an anderen Krankheiten leiden oder Antibiotika einnehmen, haben ein höheres Infektionsrisiko.
Norovirus
Die wichtigsten Symptome des Norovirus sind Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, leichtes Fieber und Muskelschmerzen. Die Symptome treten in der Regel 1 oder 2 Tage nach der Infektion auf. Sie können auch schneller auftreten, sogar schon nach 12 Stunden.
Die Symptome dauern in der Regel 1 bis 2 Tage an. Bei ansonsten gesunden Menschen führen sie selten zu langfristigen Schäden. Bei einigen Personengruppen, wie älteren Menschen, Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, können die Symptome schwerer und länger anhaltend sein.
Adenovirus
Adenoviren sind eine Gruppe von Viren, die leichte bis schwere Infektionen im gesamten Körper verursachen können. Adenovirus-Infektionen betreffen am häufigsten das Atmungssystem. Diese Infektionen können ähnliche Symptome wie eine Erkältung oder Grippe hervorrufen. Die meisten Adenovirus-Infektionen verlaufen mild und erfordern lediglich eine Behandlung zur Linderung der Symptome.
Wie Sie das Risiko einer Infektion über die Toilettenspülung minimieren
Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich die Exposition gegenüber schädlichen Aerosolen aus der Toilette reduzieren:
- Toilettendeckel schließen: Indem Sie den Toilettendeckel vor dem Spülen schließen, verhindern Sie effektiv, dass Tröpfchen aus dem Toilettenwasser in den umgebenden Raum geschleudert werden.
- Hygienemaßnahmen: Das regelmäßige Reinigen der Toilettenschüssel entfernt die meisten hartnäckigen Keime, die vom Spülen allein nicht gelöst werden. Das Reinigen von Oberflächen im Bad beseitigt Partikel aus dem Spülwasser.
- Vorsicht bei Krankheitsfällen: Befinden sich in Ihrem Haushalt Personen mit ansteckenden Krankheiten, sollten Sie die Toilette öfter reinigen und die Oberflächen regelmäßig desinfizieren.
- Schwache Spülung: Auch die Verwendung von Toiletten mit geringerer Spülenergie reduziert das Aufstieben von Toilettenwasser. Bei manchen Toiletten lässt sich die Spülkraft einstellen.
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Belastungen der Raumluft befinden sich natürlich nicht nur in der Nähe ihrer Toilette. Überprüfen Sie die allgemeine Qualität Ihrer Luft mit unseren Wohnraum-Luftanalysen. Zum Beispiel werden sog. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) von Einrichtungsgegenständen, Baustoffen oder gar Spielzeugen in die Luft abgegeben und bedrohen die Lufthygiene. Die Folge sind Kopfschmerzen, Schwindel, Atembeschwerden oder Müdigkeit.
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Wussten Sie ..?
Auch die Verbreitung des SARS-Coronavirus durch das kontaminierte Abwassersystem eines Gebäudes wurde bereits nachgewiesen (vgl.: Outbreak of Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS) at Amoy Gardens). Ob die Exposition allerdings ausreicht, gesunde Menschen anzustecken, ist noch nicht ausreichend geklärt.
Häufige Fragen
Wie viele Bakterien sind auf der Klobrille?
Eine Untersuchung der Universität Arizona konnte zeigen, dass sich nur etwa 50 Bakterienstämme pro Quadratzentimeter auf einer Toilettenbrille befinden. Zum Vergleich: Ein Smartphone hat im Durchschnitt etwa 10-mal mehr Bakterienstämme pro Quadratzentimeter auf dem Display und ein Schneidebrett in der Küche sogar 200-mal mehr! Die Gefahr einer Infektion durch Bakterien auf der Toilettenbrille ist daher sehr gering, selbst bei öffentlichen Toiletten.
Wie lange überleben Bakterien auf der Toilettenbrille?
Die meisten Bakterien überleben nur wenige Minuten auf der Toilettenbrille.(vgl.: Merkur, 2018: Vorsicht: Darum sollten Sie nie Toilettenpapier auf die Klobrille legen).
Wie oft muss man das Klo putzen?
Nach Dirk Reker von der Landesinnung Bremen und Nord-West-Niedersachsen sollte die Toilette in Familienhaushalten mindestens alle zwei Tage geputzt werden. Auf diese Weise könne das Infektionsrisiko gesenkt werden. Eine grobe Reinigung der Toilette lässt sich mit etwas Übung bereits in unter einer Minute durchführen.
Wie sollte man auf öffentlichen Toiletten sitzen?
Die Unterlage von Klopapier ist auf einer öffentlichen Toilette nicht notwendig. Eine Infektion ist beim bloßem Sitzen sehr unwahrscheinlich, da die Erreger auf der Toilettenbrille mit keiner Schleimhaut in Kontakt kommen. (vgl.: PS-Hygiene, 2017: Warum man kein Papier auf die Klobrille legen sollte)
Eine viel höhere Wahrscheinlichkeit für eine Infektion besteht dagegen beim Anfassen des Wasserhahns oder der Türklinke beim Verlassen der Toilette. Das Bundesamt für Infektionsschutz empfiehlt daher, den Wasserhahn und die Türklinke nach dem Händewaschen mit einem Einmaltuch zu berühren oder den Ellenbogen zu verwenden.
Wie lange sollte man die Hände waschen?
Waschen Sie Ihre Hände mindestens 20 - 30 Sekunden oder länger bei gröberer Verschmutzung. Wichtig ist dabei, dass die Seife gründlich verteilt wird. Werden die Hände nur unter Wasser gehalten, können nur sehr wenige Keime entfernt werden.
Gefährliche Substanzen
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