Schädlinge und Schimmel im Gewächshaus – Tipps zur Vermeidung
In einem Gewächshaus kommt es aufgrund des geschlossenen Raums relativ schnell zu erhöhten Konzentrationen von Schadstoffen in der Luft. Einige Düngemittel können wiederum mitunter Schädlinge anlocken. Daher sollte Ihr Gewächshaus zum Beispiel kein Lagerhaus für gesundheitsgefährdende Pestizide und Düngemittel sein! Auch Schimmel kommt aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Gewächshäusern häufiger vor. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schimmel und Schädlinge im Gewächshaus verhindern. Weiterhin erfahren Sie, wie Sie Ihr Gartenhaus richtig belüften und so erhöhte Schadstoffkonzentrationen und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden!
Inhalt
Sie wissen nicht, ob Ihr Gewächshaus mit Schimmel belastet ist? Jetzt auf Schimmel testen lassen!
✔️ ONT-Methode
✔️ zuverlässig
✔️ Artenbestimmung
✔️ Schimmelgattungen
✔️ Bei vermutetem Schimmelbefall
✔️ inkl. Abklatsch-Sammler
Lagern Sie Dünger nicht im Gewächshaus
Einige Düngemittel wie unzureichend verrotteter Kompost können Schädlinge anlocken, wenn die Gefäße nicht ausreichend verschlossen sind. Außerdem wirken sich die hohen Temperaturen und die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus negativ auf die Haltbarkeit von einigen Düngemitteln aus. Als Lagerplatz für Dünger empfehlen wir Orte, bei denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit niedriger sind und die sich außerhalb von bewohnten Gebäuden befinden. Hierfür eignet sich zum Beispiel der Gartenschuppen oder die Garage. Was Sie bei der Lagerung im Gartenschuppen beachten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Der Schuppen – Gefahr durch Asbest und falsche Lagerung”.
Setzen Sie Nützlinge statt chemische Pflanzenschutzmittel im Gewächshaus ein!
In einem Gewächshaus raten wir besonders von aggressiven Pflanzenschutzmitteln ab, da die Luft im Inneren aufgrund des im Vergleich zum Freiland geringeren Luftaustauschs eine höhere Konzentration der Mittel enthalten kann. Ist es bereits zu einem starken Schädlingsbefall gekommen, sollten Sie Mittel einsetzen, die als möglichst wenig umwelt- und gesundheitsgefährdend betrachtet werden.
Für die biologische Bekämpfung von Schädlingen empfehlen wir, präventiv Fressfeinde einzusetzen. Hier ein paar Beispiele für Schädlinge und die entsprechenden Nützlinge, welche diese von Pflanzen fernhalten:
| Schädling | Nützling |
|---|---|
| Blattläuse | Siebenpunkt Marienkäfer Schwebfliegen Schlupfwespen
Florfliegen
|
| Raupen | Schwebfliegen
|
| Erdflöhe |
Schlupfwespen
|
| Vögel |
Marienkäfer
|
Selbst bei einem bereits vorhandenen Befall können viele Nützlinge helfen. Dafür ist es nicht notwendig, erst eine große Population zu züchten. Eine Gallmücke pro Quadratmeter reicht locker aus, um einen Blattlausbefall in wenigen Wochen zu beseitigen!
Tipp:
Mit einem Insektenhotel können Sie Nützlingen einen Ort geben, in dem diese auch im Winter überdauern können. Informieren Sie sich, welche Nützlinge für Ihre Pflanzen geeignet sind und bauen Sie das Hotel in der Nähe von Ihrem Gewächshaus.
Welche Schimmelpilze kommen in Gewächshäusern häufig vor?
- Grauer Schimmel: Am häufigsten werden Gewächshäuser von grauem Schimmel befallen. In der Anfangsphase des Befalls entstehen zunächst braune Flecken auf sämtlichen Pflanzenteilen, die sich schnell vergrößern und anfangen zu faulen. Auf dieser Fäule bildet sich eine Schicht aus Schimmel, die eine graue bis schwärzliche Verfärbung hat. Setzt sich der Befall fort, kann schließlich die gesamte Pflanze absterben.
- Weißer Schimmel: kommt in Gewächshäusern seltener vor als grauer Schimmel. Meist breitet sich dieser nur an schattigen Stellen auf dem Erdboden aus und ist daher weniger gefährlich für Ihre Pflanzen als grauer Schimmel.
- Bläuepilz: Dieser Pilz kommt vor allem auf Holz vor und findet sich häufig an der Holzkonstruktion im Inneren des Gewächshauses. Er ist ebenfalls überwiegend nicht gefährlich für Pflanzen und bildet sich nur an der Oberfläche. Dadurch wird die Statik von Holzkonstruktionen von ihm nicht gefährdet.
Warum kommt es zur Schimmelbildung im Gewächshaus?
Der Schimmelpilz Botrytis cinerea verursacht zum Beispiel auf Gurken Schimmel mit gräulicher Farbe. Der Grauschimmelpilz kann aber fast jede Pflanze befallen und bevorzugt Pflanzenarten mit dichtem Laub. Eng aneinander stehende Pflanzen, Schatten und hohe Feuchtigkeit sind Bedingungen, die dieser Schimmelpilz bevorzugt und das Wachstum begünstigen. Die ideale Temperatur, die eine Vermehrung von Grauschimmel fördert, liegt bei 22 bis 25 Grad. Im Winter können die Sporen des Grauschimmels problemlos auf abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden überleben und sich danach wieder auf den Pflanzen im Gewächshaus ausbreiten.
Schimmel im Gewächshaus vermeiden
Ein Schimmelbefall im Gewächshaus lässt nicht nur Ihre Pflanzen verfaulen, sondern gefährdet auch Ihre Gesundheit. Bei Gewächshäusern ist das Schimmelrisiko aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit von etwa 60 – 80 % höher als in trockenen Innenräumen. Vermeiden sollten Sie unbedingt unnötiges Wasser und tote Pflanzenteile, um den Schimmelpilzen den Nährboden zu entziehen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Schimmel im Gewächshaus zu verhindern:
➤ Gießen Sie am Morgen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus am geringsten ist. Dadurch können die Pflanzen den Tag über trocknen.
➤ Sobald es in der Nacht keinen Frost mehr gibt, sollten Sie das Gewächshaus regelmäßig belüften. Dies können Sie mit stetigem Lüften, Stoßlüften oder einer Belüftungsanlage erreichen.
➤ Je dichter die Pflanzen aneinander gepflanzt werden, desto schwieriger ist es, eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Pflanzen Sie Ihre Pflanzen so, dass diese möglichst wenig ineinander wachsen können.
➤ Achten Sie darauf, dass die Erde im Gewächshaus locker und luftig ist, damit keine Pfützen entstehen.
➤ Informieren Sie sich über die optimale Luftfeuchtigkeit, welche Ihre Pflanzen benötigen und kontrollieren Sie diese mit einem Hygrometer. So lässt sich zum Beispiel Schimmel an Tomatenpflanzen oft reduzieren. Mit automatischen Entfeuchtern können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Gewächshaus bei Bedarf verringern.
➤ Entfernen Sie so früh wie möglich alle Blätter und Pflanzenteile, die von Schimmel betroffen sind, um die Ausbreitung der Schimmelsporen im Gewächshaus einzugrenzen. Entsorgen Sie diese nicht auf dem Gartenkompost. Schimmelsporen können sogar einen Winter im Kompost überleben.
➤ Falls Sie sich nicht sicher sind, ob bereits ein Schimmelbefall in Ihrem Gewächshaus vorliegt, können Sie dies mit einem Schimmeltest der Luft überprüfen.
👉 In unseren Artikeln zeigen wir Ihnen, wie Sie Schimmel auf Pflanzen entfernen und welche Pflanzen Sie gegen Schimmel einsetzen können.
Pilze im Gewächshaus?
Neben den unerwünschten Schimmelpilzen gedeihen auch einige Speisepilze wie Champignons oder Braunkappen in der Regel gut im Gewächshaus, wenn ein entsprechendes Substrat vorhanden ist. Für Anfänger sind im Handel sogar komplette Pilzzucht-Sets verfügbar.
So testen Sie, ob Ihre Pflanzen von „Gewächshausschimmel” betroffen sind
Für die Bekämpfung von Schimmel auf Pflanzen ist es wichtig zu wissen, ob es sich zum Beispiel um Grauschimmel oder den falschen Mehltau handelt. Diese beiden Pilzarten sind sehr ähnlich, müssen jedoch anders bekämpft werden. Allgemein haben verschiedene Gattungen von Schimmelpilzen häufig verschiedene Ursachen und müssen daher auch unterschiedlich bekämpft werden.
Mit unserem Schimmeltest Abklatsch können Sie eine Probe des Schimmels von einer Ihrer Pflanzen entnehmen, indem Sie den enthaltenen Nährboden auf die Pflanze drücken. Schicken Sie danach den Nährboden im Test-Kit an unser Fachlabor zurück und erhalten Sie einfach und bequem Ihr Ergebnis online auf unserem Kundenportal. Sie erfahren, um welche Gattung von Schimmel es sich handelt und erhalten genaue Informationen zu den vom Schimmel ausgehenden Gefahren.
Gibt es keine verdächtigen Stellen auf Pflanzen, aber Sie haben einen verdächtigen modrigen Geruch in Ihrem Gewächshaus festgestellt, können Sie alternativ eine Luftprobe mit unserem Schimmeltest Raumluft entnehmen.
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