Leitungswasser als Trinkwasser – praktische Vorteile
Ist das Vorurteil richtig, dass gekauftes Mineralwasser gesünder ist? Das kommt auf den Vergleich einzelner Wässer an, in den meisten Fällen jedoch steht Leitungswasser dem teuren Flaschenwasser qualitativ in nichts nach. Oft enthält es sogar mehr Mineralien als manche Mineralwassersorten.
Die Umweltbilanz ist zudem besser, wenn Sie Leitungswasser trinken, da Mineralwasser nicht nur aufbereitet, sondern auch abgefüllt, transportiert und verkauft werden muss. Die Pfandflaschen müssen gereinigt und die Einweg-Plastikflaschen produziert werden. Das alles kostet viel Energie und Ressourcen, wohingegen Leitungswasser nur aufbereitet und zum Hausanschluss gepumpt werden muss.
✅ Leitungswasser trinken hilft der Umwelt
Durch den fehlenden Transport aus dem Supermarkt spart man auch selbst Energie, Zeit und Kraft. Wer sein Wasser lieber mit Kohlensäure trinkt, kann es mit einem Wassersprudler aufsprudeln. Aufgrund der hervorragenden Qualität des deutschen Leitungswassers, die durch die Trinkwasserverordnung streng geregelt ist, kann das Leitungswasser in der Regel problemlos getrunken werden.
Sogar die Nitratwerte sind laut Umweltbundesamt seit Jahren bei fast allen überwachten Proben im grünen Bereich. Auch Bakterien im Wasser kommen nicht in gesundheitsgefährdender Menge vor. In Ausnahmefällen, in denen einen bakterielle Verunreinigung vorliegt, werden die entsprechenden Städte und Gemeinden von den zuständigen Behörden schnellstmöglich informiert.
✅ Aus dem Wasserhahn kommt streng kontrolliertes Leitungswasser auf umweltfreundlichem Weg und beinahe kostenlos direkt zu uns nach Hause.
Leitungswasser und Mineralwasser: Was ist der Unterschied?
Mineralwasser muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit es als
solches bezeichnet werden darf. Es muss aus tief in der Erde liegenden
Quellen stammen und darf nur leicht behandelt und aufbereitet sein.
Allerdings ist für mineralische Inhaltsstoffe im Wasser keine
Mindestmenge vorgeschrieben.
Die einzelnen Mineralwassersorten unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Nicht alle haben einen hohen Gehalt an wichtigen Mineralien wie Kalzium oder Magnesium. Achten Sie beim Kauf also auf die Angaben, die auf der Flasche stehen.

Leitungswasser: Streng kontrolliert, optimal aufbereitet
Leitungswasser wird aus Oberflächenwasser, wie zum Beispiel aus Talsperren und Flüssen, sowie aus Grundwasser gewonnen. Es ist ohne Aufbereitung nicht trinkbar, da es meist verschiedene Schadstoffe enthält. Durch die Landwirtschaft kommen Pestizide und Nitrat ins Grundwasser, die aus Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln stammen. Eine weitere Quelle für Chemikalien ist die Kanalisation, denn Wasch- und Putzmittel gelangen über den Abfluss in die Flüsse. Oft werden von den Verbrauchern Medikamente über das Abwasser entsorgt.
Schadstoffe, die auftreten können, sind beispielsweise:
➤ Nitrat
➤ Pestizide
➤ Chemikalien
➤ Medikamentenrückstände
➤ Bakterien
Von den Wasserversorgern wird das Wasser daher aufwendig behandelt und kontrolliert, bevor es in die Leitung gelangt. In mehrstufigen Verfahren wird das Wasser, falls nötig, gefiltert und gereinigt. Die Gesundheitsämter überwachen die Werte engmaschig und warnen im Fall einer Überschreitung der Grenzwerte. Grundlage hierfür ist in Deutschland die Trinkwasserverordnung, die strenge Vorgaben zu Qualität und Einhaltung der Grenzwerte für Trinkwasser enthält.
Wie Mineralwasser-Tests zeigen, ist übrigens auch das Quellwasser nicht immer frei von Nitrat und Pestiziden. Auch hier wurden vereinzelt Stoffe nachgewiesen, die auf Umweltverschmutzungen aus der Landwirtschaft zurückgehen.
Wasserhärte durch Filter senken
Manche Menschen möchten kein hartes Leitungswasser trinken, da es ihnen nicht so gut schmeckt. Die Wasserhärte hängt vom Kalzium- und Magnesiumgehalt des Wassers ab und sorgt für die Verkalkung von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Wasserkochern. Schädlich sind diese Mineralien für den Menschen nicht, ganz im Gegenteil handelt es um wichtige Nährstoffe. Wer dennoch weicheres Wasser möchte und Kalk im Wasser lieber vermeidet, kann zu einem Wasserfilter greifen, der die entsprechenden Mineralien herausfiltert. Im Internet werden auch zahlreiche Filtermodelle verkauft, die Schadstoffe aus dem Wasser entfernen sollen.
Bei allen Filtern ist jedoch Vorsicht geboten: Werden die Produkte nicht regelmäßig und sorgfältig gereinigt, können sich durch verkeimte oder verstopfte Filter erst recht Schadstoffe im Wasser anreichern.

Welche Härtegrade gibt es?
➊ Härtebereich weich: weniger als 8,4°dH (entspricht weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
➋ Härtebereich mittel: 8,4°dH bis 14°dH (entspricht 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
➌ Härtebereich hart: mehr als 14°dH (entspricht mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
Schadstoffe aus dem Wasserhahn
Wie kann es also passieren, dass bei Analysen dennoch immer wieder Schadstoffe im Leitungswasser festgestellt werden? Dies liegt an den Verantwortlichkeiten hinsichtlich der Wasserqualität im Haus:
Die Wasserwerke und Versorger sind in den Gebieten, die sie mit Wasser beliefern, für die einwandfreie Qualität des Leitungswassers verantwortlich. Ab den einzelnen Hausanschlüssen trägt jedoch der Besitzer Sorge, dass man das Leitungswasser trinken kann. Hier können auf dem Weg zum Wasserhahn noch verschiedene Schadstoffe aus der Hausleitung und den Armaturen ins Wasser gelangen. Vor allem Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Zink oder Nickel können im Trinkwasser vorkommen. Auch wenn Bleileitungen seit 1973 verboten sind, gibt es in Einzelfällen noch alte Rohre oder Verbindungsstücke, die den gesundheitsgefährdenden Stoff an das Leitungswasser abgeben.
✅ Wenn Sie sichergehen möchten, ob Sie täglich Leitungswasser trinken können, bietet sich ein Wassertest für zu Hause an. Wasseranalysen gibt es hierzu für verschiedene Parameter wie Schwermetalle oder Bakterien. Somit erfahren Sie nicht nur mehr über die eigene Wasserqualität, sondern können auch Zustand und Material Ihrer Rohrleitungen und Armaturen besser einschätzen.