Zahlen und Fakten zu weißem Schimmel
Weißer Schimmel in der Wohnung – Arten, Gefahren, Vermeidung
Weißer Schimmel gehört zur Gattung der Aspergillus- und Penicilliumarten. Diese Pilze sind in der Natur weit verbreitet und kommen in verschiedenen Umgebungen vor – so können sie auch Innenräume in Wohnungen und Häusern befallen.
Hier erfahren Sie, wie gefährlich weißer Schimmel ist, wie Sie weißen Schimmel erkennen können, sowie Tipps zur Vermeidung.
Inhalt
Schimmel vermeiden – die 5 wichtigsten Tipps:
Allgemein sollte Schimmel – egal, welche Farbe oder Konsistenz – in der Wohnung vermieden werden, da der Befall gesundheitliche Risiken birgt. Zudem kann er auf bestimmten Materialien wie Holz oder Tapeten Schäden verursachen und zu unansehnlichen Flecken führen.
Die wichtigsten Tipps, um Schimmel zu vermeiden:
- Hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden durch regelmäßiges Lüften
- Wasserschäden und feuchte Stellen beseitigen
- Innenräume mindestens auf 16 °C heizen
- Starke Temperaturunterschiede zwischen den Innenräumen vermeiden
- Möbel nicht zu nah an Wänden platzieren, um einen guten Luftaustausch zu gewährleisten
👉 In diesem Artikel erfahren Sie mehr: Richtig heizen und lüften – Weniger Kosten und Schimmel!
Häufigste Arten des weißen Schimmels
Acremonium:
Häufig auf feuchten Wänden zu entdecken, erscheint diese Schimmelart als feiner Flaum, der im fortgeschrittenen Zustand pulvrig wird.
Penicillium citrinum:
Diese Art fällt durch ihre weiße, pelzige Erscheinung auf, wobei sie meistens Getreideprodukte, Zitrusfrüchte und Gewürze befällt. Sie ist besonders gesundheitsgefährdend, da sie das nierenschädigende Gift Citrin produziert.
Botrytis cinerea:
Ebenfalls vor allem auf Lebensmitteln zu finden – in diesem Fall aber eher Früchte wie Trauben und Erdbeeren. Zunächst in weißer Färbung, später bräunlich bis aschgrau.
Microascus brevicaulis / Scopulariopsis brevicaulis:
Lebensmittel, Stroh und Holz sind oft von dieser flaumig, pudrigen Schimmelart betroffen.
Geotrichum candidum:
Diese Art gilt als Ausnahme, da sie oft für die Reifung bestimmter Käsearten genutzt wird und ist damit ein sogenannter Edelschimmel. Er kann sich aber auch in anderen Milchprodukten, auf Obst und Gemüse ablagern.
👉 Mehr zu den verschiedenen Schimmelarten und deren Einfluss auf den Menschen.
Wie gefährlich ist weißer Schimmel für die Gesundheit?
Obwohl weißer Schimmel oft als weniger gefährlich angesehen wird, ist der Befall nicht zu unterschätzen. Wie andere Schimmelarten gibt auch der weiße Schimmel Sporen an die Luft ab, die von uns Menschen eingeatmet, allergische Reaktionen und Atemwegsbeschwerden auslösen können.
👉 Hier erfahren Sie mehr zu den Gefahren von Schimmel
Besondere Vorsicht gilt bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kindern oder Schwangeren. Da Schimmel für schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder besonders gefährlich ist, klären wir in unserem Beitrag Schimmel in der Wohnung während der Schwangerschaft über die Gesundheitsgefahren auf.
Zu den möglichen Gesundheitsbeschweren zählen:
- Husten und Atembeschwerden
- Bronchitis und Erkältungen
- Kopfschmerzen und Müdigkeit
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Allergien und Asthma
Laut Umweltbundesamt konnte bisher nicht festgestellt werden, welche Konzentration an Schimmelpilzen zu gesundheitlichen Folgen führt. Daher gilt das Vorsorgeprinzip: Im besten Fall sollte Schimmel vermieden werden und sobald der Befall im Haus entdeckt wird, sollten Sie schnell entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Wie erkenne ich Schimmel in der Wohnung?
Es ist wichtig, Schimmelbefall frühzeitig zu erkennen, um die Ausbreitung zu verhindern und potenzielle gesundheitliche Risiken zu minimieren. Hier sind einige Anzeichen für einen möglichen Schimmelbefall:
- Sichtbare Flecken: Weiße Flecken oder Beläge auf Oberflächen wie Wänden, Decken oder Möbeln können ein Hinweis auf weißen Schimmel sein.
- Geruch: Ein muffiger, modriger Geruch in einem Raum kann auf Schimmelbefall hinweisen. Selbst wenn kein sichtbarer Schimmel vorhanden ist, sollte bei ungewöhnlichen Gerüchen Vorsicht geboten sein.
- Feuchte oder schimmlige Stellen: In manchen Fällen lässt sich Schimmelbefall deutlich erkennen, etwa durch feuchte oder schimmlige Stellen an Wänden, Fenstern oder Ecken. Häufig kommt weißer Schimmel auch im Keller vor.
- Allergische Reaktionen: Wenn Sie in bestimmten Räumen allergische Reaktionen wie Niesen, Husten, tränende Augen oder Atembeschwerden haben, könnte dies auf Schimmelbefall hinweisen.
Wenn Sie den Verdacht auf weißen Schimmel haben, helfen unsere professionellen Schimmeltests. Handeln Sie schnell und testen Sie verdächtige Stellen an der Wand, auf Möbeln oder sogar die Raumluft selbst zuverlässig auf Schimmelsporen. So erkennen Sie frühzeitig die Gefahr und können eine gesunde Umgebung für sich und Ihre Familie bewahren.
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💡 Wie genau Sie Schimmel selbst entfernen und in welchen Fällen Sie sich an Experten wenden sollten, können Sie in unserem Artikel nachlesen: Schimmel an der Wand entfernen.
Was sind die Usachen für Schimmel?
Weißer Schimmel benötigt Feuchtigkeit und einen passenden Nährboden, um sich zu entwickeln. Auf Lebensmitteln, wie Käse oder Joghurt, kann sich der Schimmel durch den hohen Wassergehalt und den enthaltenen Milchzucker (Laktose) vermehren. Es gibt viele Möglichkeiten, um der Schimmelbildung auf Lebensmitteln vorzubeugen, wir zeigen Ihnen Tipps und Tricks gegen Lebensmittelverschwendung und ein gesundes Küchenklima.
In der Wohnung kann weißer Schimmel durch feuchte Wände, Holz oder Papier entstehen.
Die Gründe für Schimmelbildung und -wachstum sind dabei sehr unterschiedlich. Wir haben die häufigsten für Sie zusammengefasst.
Hauptgründe für Schimmelbildung in der Wohnung:
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Weiße Schimmelpilze gedeihen in feuchten Umgebungen. Daher sind Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit besonders anfällig. Das können beispielsweise Badezimmer, Küchen oder Kellerräume sein. Feuchte Wände, oder eine schlechte Belüftung können die Feuchtigkeitsprobleme in diesen Räumen verstärken und das Wachstum von weißem Schimmel begünstigen.
- Kondensation: Kondensation entsteht, wenn feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft und die Feuchtigkeit in Form von Wassertröpfchen kondensiert. Dies kann an Fenstern, Wänden oder in Ecken auftreten und die Bildung von weißem Schimmel begünstigen. Häufige Ursache sind beispielsweise starke Temperaturunterschiede zwischen zwei Räumen.
- Wasserschäden: Undichte Dächer und Wasserleitungen, Rohrbrüche und andere Wasserschäden können zur Entstehung von weißem Schimmel beitragen. Feuchtigkeit dringt in Wände, Decken oder Fußböden ein und schafft ideale Bedingungen für Schimmelpilze.
Allgemein gilt also: Feuchtigkeit in Innenräumen vermeiden. Dabei spielt vor allem richtiges Heizen und Lüften eine große Rolle. IFolgen Sie dem Tipps aus unserem Artikel, um Schimmel zu vermeiden und Heizkosten zu sparen: Richtig heizen und lüften.
Verwechslungsgefahr: Weißer Schimmel und Salzausblühungen
Weißer Schimmel unterscheidet sich in seinem Aussehen von anderen Schimmelarten: Er bildet keine auffälligen grünen oder schwarzen Belag, sondern zeichnet sich eher durch eine weiße bis gräuliche Färbung aus. Dabei kann je nach Art das Erscheinungsbild sehr unterschiedlich sein: von feuchten Flecken an der Wand bis hin zu einem weißen Flaum oder gar schleimiger Konsistenz.
Nicht immer bedeuten weiße Flecken an der Wand gleich Schimmelbefall! Weißer Schimmel ist leicht zu verwechseln mit sogenannten Salzausblühungen bzw. Salpeter. Diese sind im Gegensatz zu Schimmel nicht gesundheitsschädlich – dennoch sollten auch diese krustenartigen Ablagerungen entfernt werden, da sie das Mauerwerk beschädigen können und häufig auf Feuchtigkeit zurückzuführen sind. Und wo Feuchtigkeit ist, kann sich auch Schimmel schnell bilden!
So unterscheiden Sie weißen Schimmel von Salzausblühungen bzw. Salpeter: Salzablagerungen bestehen aus kleinen mineralischen Kristallen und lassen sich leicht abkratzen. Zudem zeichnen sich die Salzausblühungen durch ihre besonders hellen Verfärbungen aus. Weißer Schimmel ist dagegen eher gräulich und eine entweder schmierige, glatte feuchte oder flaumige Konsistenz.
👉 Wer sich dennoch unsicher ist, kann an der betroffenen Stelle unseren Schimmeltest Abklatsch anwenden. Weitere Informationen rund um weißen Schimmel und Salzausblühungen bietet die Deutsche Schadenshilfe.
Weitere Arten von Schimmel
Neben weißem Schimmel gibt es noch weitere Schimmelarten, die sich aufgrund ihrer Farbe oft leichter erkennen lassen:
Sie unterscheiden sich teilweise in Farbe, Konsistenz oder Ort der Ablagerung. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar und sollten zeitnah entfernt sowie im besten Fall vermieden werden.
Wussten Sie ..?
Schimmelsporen können mehrere Monate oder sogar Jahre auch bei Trockenheit überleben. Aber sie brauchen einen feuchten Nährboden, um zu wachsen und sich zu vermehren.