
Zahlen und Fakten
🔍 Grüne Färbung und eine pelzig wirkende Erscheinung
⚡ Kann Atemwegsprobleme, Allergien, , Kopfschmerzen, Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden verursachen
Grüner Schimmel – eine besonders gefährliche Schimmelart?
Grüner Schimmel ist eine häufig vorkommende Form des Schimmels, die in vielen Haushalten und Gebäuden zu finden ist. Er zeichnet sich durch seine charakteristische grüne Farbe aus und kann auf verschiedenen Oberflächen wie Wänden, Decken, Fliesen und sogar Lebensmitteln wachsen.
Inhalt

Was ist grüner Schimmel?
Grüner Schimmel ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Schimmelarten, die eine grüne Farbe aufweisen. Typisch für grünen Schimmel ist neben der Färbung auch die pelzig wirkende Erscheinung. Häufig bildet er sich auf Blumenerde oder auf verdorbenen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Früchten oder Brot.
Grüner Schimmel kann auf Holz (z. B. Möbel, Wandverkleidungen), Wänden und Vorhängen sowie in Raumecken entstehen. Fugen und feuchte Räume wie Bad, Küche und Keller sind ebenfalls häufig von grünem Schimmel betroffen.
Zu den grünen Schimmelarten zählen unter anderem:
Aspergillus fumigatus
Die bekannteste Art von grünem Schimmel heißt Aspergillus fumigatus und bildet die charakteristischen grünen Flecken auf Oberflächen. Diese Art bevorzugt feuchte und kühle Umgebungen und kann auf Materialien wie Holz, Papier und Teppichen wachsen. Außerdem wird Aspergillus fumigatus oftmals auf Blumenerde oder Lebensmittel entdeckt.
Penicillium digitatum
Diese Art des grünen Schimmels befällt vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen oder Mandarinen bei einer Umgebungstemperatur zwischen 20 und 25 °C. Penicillum digitatum kann auch die Nacherntekrankheit – bekannt als Grünfäule – dieser Früchte verursachen. Dabei kommt es oft zu einem vollständigen Verderben der Früchte.
Trichoderma viride
Zu den weltweit am weitesten verbreiteten Bodenpilzen gehört die Schimmelart Trichoderma viride. Vor allem faulendes Holz und Pflanzen werden von Trichoderma viride befallen, aber auch in der Wohnung kann der Schimmelpilz vorkommen und beispielsweise auf Tapeten wachsen. Lebensmittel wie Getreide und Früchte bilden ebenso einen optimalen Nährboden.
Neben grünem Schimmel gibt es noch weitere Arten von Schimmel, die sich in der Wohnung bilden und ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Erfahren Sie in den folgenden Artikeln mehr über die Schimmelarten und wie Sie diese erfolgreich vermeiden und entfernen:

Welche Gesundheitsrisiken gehen von grünem Schimmel aus?
Grüner Schimmel kann verschiedene gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere für Menschen mit Allergien, Asthma oder einem geschwächten Immunsystem. Die Sporen des grünen Schimmels können in die Luft gelangen und unter anderem folgende Symptome auslösen:
- Atemwegsprobleme wie Husten und Keuchen
- Allergische Reaktionen wie tränende und juckende Augen
- Hautausschläge
- Kopfschmerzen und Müdigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
👉 Hier erfahren Sie mehr zu den Gesundheitsrisiken von Schimmel und wie gefährlich Schimmel im Schlafzimmer ist.
👉 Auch Frauen in der Schwangerschaft sollten Schimmel dringend meiden. Unser Beitrag Schimmel in der Wohnung während der Schwangerschaft klärt über die Gefahren für Mutter und Kind auf.

Grünen Schimmel erkennen
Durch seine grüne Färbung wird grüner Schimmel an der Wand in der Regel schneller als andere Schimmelarten erkannt. Allerdings werden die betroffenen Stellen nicht immer sofort gesehen, da in Wohnungen oftmals eher versteckte Stellen wie Tapeten hinter Schränken und Betten oder Raumecken in feuchten Kellern betroffen sind.
Neben der Optik lässt sich Schimmel ebenso durch seinen modrigen Geruch erkennen. Mitunter erlaubt auch das Auftreten von oben genannten gesundheitlichen Symptomen eine indirekte „Erkennung“ von Schimmel. Dies gilt besonders, wenn diese nur in bestimmten, „schimmelverdächtigen“ Räumen auftreten und sonst keine plausiblen Erklärungen oder Gründe für die Symptome vorliegen.
Sollten Sie sich unsicher sein, ob ein Schimmelbefall vorliegt, können professionelle Schimmeltests helfen, mögliche Gefahren zu identifizieren. Sie haben verdächtige Stellen an Wänden oder Möbeln entdeckt? Mit unserem Schimmeltest Abklatsch entnehmen Sie einfach eine Probe und können damit herausfinden, ob und um welche Art von Schimmel es sich handelt. Schimmelsporen in der Luft lassen sich ganz einfach mit dem Schimmeltest Raumluft nachweisen.
Handeln Sie schnell, um Risiken zu minimieren und Ihre Gesundheit zu schützen!
Wie Sie anschließend grünen Schimmel entfernen, erfahren Sie in unserem Artikel: Schimmel an der Wand entfernen und vermeiden.
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✔️ Probenahmedauer: 2 h
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Wie entsteht grüner Schimmel an der Wand?
Grüner Schimmel entsteht mitunter bevorzugt an Wänden, die zu kühlen Kondensationspunkten für die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit werden. Dies kann der Fall sein, wenn etwa Außenwände schlecht oder schadhaft wärmeisoliert sind oder Kellerräume nicht geheizt werden. Auch defekte oder nicht vorhandene Feuchtigkeitssperren und Wasserschäden können Wände durchfeuchten lassen und so im Zusammenspiel mit organischen Komponenten (z. B. Tapeten, Schmutz, Staub- und Fettpartikel) einen Nährboden für Schimmel bereiten.
Selbst Wände aus reinem Beton werden teilweise von grünem Schimmel befallen. Wie kann der Schimmel hier Nahrung finden? Normalerweise enthält Beton kein organisches Material, welches Schimmelpilzen eine Nahrungsgrundlage bietet. Eine Ausnahme könnten hier lediglich Beton-Zusatzstoffe bilden, die organische Komponenten enthalten. Außerdem ist zumindest neu verbauter Beton mit einem pH-Wert von ca. 12,5 stark alkalisch. Dies ist ein zusätzlicher Schutz vor Schimmel. Im Laufe der Zeit sinkt der pH-Wert allerdings vor allem an der Betonoberfläche durch eine Reaktion mit in der Luft enthaltenem CO2 (Karbonatisierung). Der Einfluss von Feuchtigkeit lässt den pH-Wert mitunter ebenfalls sinken – dies macht Beton „anfälliger“ für Schimmel. Lagert sich dann organische „Schimmelnahrung“ (siehe oben) auf der Wand ab, kann es dort zu Schimmelbildung kommen.1

So vermeiden Sie grünen Schimmel
Neben der Entfernung ist vorwiegend die Vermeidung von grünem Schimmel wichtig, um langfristig ein gesundes Wohnumfeld zu erhalten. Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
- Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit: Grüner Schimmel gedeiht in feuchten Umgebungen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Feuchtigkeit in Haus oder Wohnung gering halten, indem Sie ausreichend lüften und Wasserschäden schnell beseitigen.
- Reinigen und trocknen Sie verschüttete Flüssigkeiten sofort: Verschüttete Flüssigkeiten, insbesondere auf Teppichen oder Polstermöbeln, können zu Feuchtigkeitsansammlungen führen, die das Wachstum von grünem Schimmel begünstigen. Enthalten die Flüssigkeiten organisches Material wie Zucker (z. B. Säfte) oder Proteine (Milch) wird die Schimmelbildung zusätzlich gefördert. Reinigen und trocknen Sie solche feuchten Verschmutzungen daher umgehend. Sollten Sie Schimmel auf Ihrer Matratze entdecken, hilft unser Beitrag Schimmel von der Matratze entfernen - so klappt es!
- Regelmäßige Reinigung und Wartung: Halten Sie Ihr Zuhause sauber und führen Sie regelmäßige Inspektionen durch, um potenzielle Feuchtigkeitsprobleme oder Schimmelwachstum frühzeitig zu erkennen. Reinigen Sie Lüftungsschlitze, Filter und Abflüsse regelmäßig, um die Luftqualität in Ihrem Zuhause zu verbessern.
- Im Winter richtig Heizen: Große Temperaturunterschiede zwischen Räumen und Temperaturen unter 16 °C in Zimmern begünstigen Schimmelbildung. Viele weitere Tipps zu dieser Thematik erhalten Sie in unserem Ratgeber: Richtig heizen und lüften - Weniger Kosten und Schimmel!
- Lebensmittel kontrollieren: Auch auf einigen Lebensmittel bildet sich häufig grüner Schimmel. Besonders Brot und Früchte sollten Sie richtig lagern und zeitnah aufbrauchen. Erfahren Sie mehr über Schimmel auf Lebensmitteln.
➡️ Hier erfahren Sie, wie Feuchtigkeit in der Wohnung entsteht und wie Sie diese vermeiden können.

Grüner Schimmel auf Blumenerde
Blumenerde ist ein weiterer Ort, an dem sich besonders häufig grüner Schimmel bildet. Dieser entsteht dort vordergründig aufgrund von zu hoher Luftfeuchtigkeit und Staunässe in der Erde. Der weißlich bis grüne Schimmel ist sowohl für die Pflanzen selbst als auch für die Menschen schädlich. Oftmals lässt sich der Schimmelbefall ebenso durch einen unangenehm modrigen Geruch der Blumenerde ausmachen.
Pflanzen mit hohem Wasserverbrauch sorgen für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum und erhöhen somit das Schimmelrisiko. Einige Pflanzen bewirken jedoch das Gegenteil und sorgen für eine trockenere Raumluft und weniger Schimmel!
➡️Hier erfahren Sie, welche Pflanzen gegen Schimmel eingesetzt werden können!
Weißer Belag auf der Blumenerde ist nicht zwangsläufig Schimmelbefall. In manchen Fällen handelt es sich um Kalkablagerungen und andere Mineralien aus dem Leitungswasser. Weißer Schimmel und Kalk lassen sich schnell unterscheiden, indem Sie die Substanz in einem Tuch zerreiben. Während Kalk eher fest mit kristallartigen Strukturen ist, schmiert Schimmel und lässt sich durch seine weich-pelzige Konsistenz erkennen.
Checkliste: So beseitigen Sie Schimmel von Blumenerde
✔️ Pflanze zum Umtopfen ins Freie bringen und den Raum gut lüften
✔️ Zimmerpflanze aus dem Topf holen und Erde komplett entfernen (wichtig, denn die Sporen können sich auch unsichtbar im gesamten Substrat verteilt haben)
✔️ Betroffenes Wurzelwerk ebenfalls entfernen, am besten mit einem scharfen Messer
✔️ Ggf. Wurzeln mit Wasser abwaschen, damit alle Erdreste abgehen
✔️ Topf gründlich mit heißem Wasser und/oder Essiglösung reinigen
✔️ Neue hochwertige Erde oder ein gleichwertiges Substrat verwenden, um die Pflanze neu einzutopfen
Tipp: nicht direkt in den Übertopf pflanzen, sondern Erde und Pflanze in ein zusätzliches Pflanzgefäß mit Löchern (häufig aus Kunststoff oder Terracotta mit Untersetzer) pflanzen. So kann überschüssiges Wasser ablaufen und Staunässe vermieden werden.
Müssen verschimmelte Pflanzenteile weggeworfen werden? Nicht immer!
➡️In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Schimmel auf Pflanzen entfernen.

Wussten Sie ..?
Grüner Schimmel ist auch unter dem Namen Gießkannenschimmel bekannt. Dabei ist mit dieser Bezeichnung eigentlich die Gattung Aspergillus gemeint, zu deren 350 Schimmelarten nicht nur grüner Schimmel zählt.
1Vgl.: Umweltbundesamt: Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden. 2024.