München Wasserqualität – Wasserhärte, Keime, Schwermetalle, etc.

Wie gut ist Münchens Trinkwasserqualität? Gibt es Verunreinigungen mit Schadstoffen oder Bakterien und was können Sie dagegen tun? Wie hart ist Münchener Leitungswasser? Wo wird das Münchener Trinkwasser gefördert und wie wird es aufbereitet? Die Antworten und weitere interessante Fakten liefert Ihnen unser Ratgeber. (Stand: September 2023)

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Laut Aussage der Münchner Stadtwerke (zuständig für Wasserversorgung der Stadt) zählt das Trinkwasser Münchens zu den „besten in ganz Europa“. Das Wasser der bayerischen Landeshauptstadt unterschreitet alle geltenden Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sehr deutlich. Wegen des geringen durchschnittlichen Nitratgehalts von nur 6,3 mg/l ist das Münchner Leitungswasser sogar für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet. Ausdrücklich weisen die Stadtwerke darauf hin, dass auch der für die Zubereitung von Säuglingsnahrung vom Bundesinstitut für Risikobewertung ausgegebene Grenzwert für Uran (0,002 mg/l) für abgepacktes Wasser unterschritten wird. Münchner Trinkwasser enthält im Durchschnitt weniger als 0,001 mg Uran pro Liter. Die Münchner Stadtwerke kontrollieren die Qualität des Trinkwassers regelmäßig an Messstellen von Rohrnetz, Zuleitungen und Fassungsanlagen. In einem eigenen Labor werden so monatlich über 1.200 Wasserproben auf mikrobiologische Verunreinigungen untersucht. Bei weiteren 40 Proben findet eine chemische Analyse statt.³

Das gesamte Leitungsnetz der Trinkwasserversorgung Münchens hat eine Länge von ca. 3.400 km.⁴ Da können selbst bei intensiver Wartung und gewissenhaften Kontrollen Schäden an Rohren oder anderen Netzkomponenten nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Dadurch kann es zum Eintrag von Schmutz und Keimen in das Wassernetz kommen. Besondere Risiken einer Verkeimung mit zum Beispiel Coli-Bakterien (können unter anderem schweren Durchfall verursachen) bestehen auch bei Unwettern mit Starkregen oder Hochwasserlagen. So musste nach schweren Regenfällen im Jahr 2013 das Münchner Wasser für zwei Tage zur Desinfektion gechlort werden. Um eine erneute Chlorung bei ähnlichen Risikolagen in Zukunft unnötig zu machen, installierten die Stadtwerke inzwischen leistungsstarke, keimtötende UV-Strahler im Verteilernetz.⁵

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In München fließt im Durchschnitt Wasser mit dem Härtegrad „hart“ und einer Gesamthärte von durchschnittlich 15,6 °dH aus dem Wasserhahn. Die Wasserhärte variiert dabei relativ wenig zwischen minimal 14,0 °dH und maximal 18 °dH (Analyse Januar 2023). Härtewerte für einzelne Versorgungsgebiete oder Stadtteile werden von den Stadtwerken München nicht kommuniziert.¹² In Deutschland wird die Wasserhärte oft nur über die Härtebereiche „weich“, „mittel“ und „hart“ beschrieben, da das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz dies so vorgibt. Genauer ist die Angabe der Gesamthärte in °dH (Grad deutscher Härte). Münchens Trinkwasser befindet sich nach Aussage der Stadt in einem „Kalkkohlensäuregleichgewicht“. Dadurch bildet sich auf metallischen Rohrwerkstoffen eine Schutzschicht, welche die Korrosion des Werkstoffs hemmt. Zudem kommt es bei dem Wasser erst bei Temperaturen über 60 °C zu einer erhöhten Kalkausscheidung. Für Waschmittel wird in München eine Dosierung entsprechend des Härtegrades „mittel“ empfohlen. Nur bei starker Verschmutzung der Wäsche soll nach Härtegrad „hart“ dosiert werden.¹³

Für Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Münchner Trinkwassers sind die Stadtwerke München zuständig. Das Wasser der bayerischen Metropole wird hauptsächlich aus Grundwasser im Mangfalltal (ca. 75 %) und Loisachtal (ca. 20 %) des Alpenvorlandes gefördert. Bedarfsspitzen beim Wasserbedarf werden durch die Förderung im Reservegebiet Münchner Schotterebene im Süden der Stadt abgedeckt. Durch den Höhenunterschied von 100 m vom Hauptfördergebiet Mangfalltal zum Stadtgebiet fließt das Wasser aufgrund des natürlichen Gefälles in das städtische Netz – ohne den Einsatz von Pumpen. Über Hochbehälter im Süden Münchens werden Bedarfsschwankungen ausgeglichen.¹⁴ Wegen der sehr guten Rohwasserqualität ist eine weitere Aufbereitung des Wassers in der Regel nicht nötig. Nur bei starken Niederschlägen oder Hochwasser in den Fördergebieten findet eine Desinfektion durch UV-Licht statt.¹⁵

In München gibt es insgesamt 201 städtische Brunnen. Von diesen sind jedoch nur 48 offiziell als Trinkwasserbrunnen ausgewiesen (Stand April 2023). Betreiber der Brunnen ist das Baureferat, welches durch regelmäßige Kontrollen und Wartungsarbeiten eine hohe Wasserqualität gewährleistet. So werden die Trinkwasserbrunnen zum Beispiel zweimal wöchentlich gereinigt.¹⁶ Die Brunnen sind allerdings nur in der frostfreien Zeit in Betrieb. Die Standorte der Münchner Trinkwasserbrunnen können Sie hier abrufen.

Im Münchner Stadtgebiet gibt es drei Wasserschutzgebiete: Trudering-Putzbrunn, Karlsfeld sowie Ober- und Unterschleißheim.¹⁸ Die genaue Lage der Schutzgebiete ist auf dieser Karte ersichtlich. Links zu den Bestimmungen der einzelnen Schutzgebiete finden Sie hier (bei Absatz „Allgemeines“).

¹Vgl.: Stadtwerke München: Münchner Trinkwasser-Analysewerte. 2023.

²Vgl.: Bundesgesetzblatt: Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung. 2023.

³Vgl.: Stadtwerke München: Münchner Trinkwasser-Analysewerte. 2023.

⁴Vgl.: Stadtwerke München: Trinkwassergewinnung für München. 2023.

⁵Vgl.: Süddeutsche Zeitung: UV-Licht soll Keime im Trinkwasser töten. 2019.

⁶Vgl.: Umweltbundesamt: Neue Trinkwasserverordnung sichert hohe Qualität unseres Trinkwassers. 2023.

⁷Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Kupfer. 2023.

⁸Vgl.: Gesundheitsreferat der LH München: Informationen zu Kaltwasseruntersuchungen – Schwermetalle, Maßnahmen bei Grenzwertüberschreitungen. 2023.

⁹Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Legionellen – die am häufigsten gestellten Fragen. 2023.

¹⁰Vgl.: Augsburger Allgemeine: Gefährliche Bakterien im Trinkwasser in München. 2013.

¹¹Vgl.: Süddeutsche Zeitung: Wenn Energiesparen zum Problem wird. 2022.

¹²Vgl.: Stadtwerke München: Münchner Trinkwasser-Analysewerte. 2023.

¹³Vgl.: Stadt München: Wasserhärte und Wasserqualität. 2023.

¹⁴Vgl.: Stadtwerke München: Trinkwassergewinnung für München. 2023.

¹⁵Vgl.: Stadtwerke München: Fragen und Antworten zu M-Wasser. 2023.

¹⁶Vgl.: Stadt München: Brunnen in München. 2023.

¹⁷Vgl.: Stadtwerke München: Geschäftsbericht 2022. 2023.

¹⁸Vgl.: Stadt München: Wasserschutzgebiete im Münchner Stadtgebiet. 2023.

¹⁹Vgl.: Muenchen.de: München in Zahlen: Daten und Statistiken der Stadt München. 2023..

²⁰Vgl.: Muenchen.de: München-Guide: Die 20 Top-Sehenswürdigkeiten. 2023.

²¹Vgl.: Muenchen.de: Badeseen. 2023.