Frankfurt Wasserqualität – Wasserhärte, Keime, Schwermetalle, etc.

Wie hoch ist die Wasserqualität in Freiburg im Breisgau? Gibt es Wasserbelastungen mit Schadstoffen oder Bakterien? Wie lassen sich Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Leitungswasser erkennen und vermeiden? Welche Wasserhärte hat das Trinkwasser Freiburgs? Wo wird das Wasser gefördert und wie wird dieses aufbereitet? Die Antworten und viele weitere Infos zum Freiburger Wasser finden Sie in unserem übersichtlichen Praxis-Ratgeber. (Stand: November 2023)

Das Leitungswasser von Freiburg im Breisgau wird streng gemäß der Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung kontrolliert und ist daher in der Regel gut als Trinkwasser geeignet. Für die Wasserversorgung der Stadt ist die Badenovanetze GmbH (Eigenschreibweise: badenovaNETZE) zuständig. Diese analysiert im Versorgungsgebiet von Freiburg jährlich 2.400 mikrobiologische Proben und führt pro Jahr 12 umfangreiche chemische Analysen durch. Dabei wird das Trinkwasser unter anderem auf Verunreinigungen mit Stoffen wie Mikroplastik, Glyphosat, AMPA (Aminomethylphosphonsäure, Abbauprodukt von Glyphosat) sowie PFCs (Perfluorierte Chemikalien) untersucht. Zur Trinkwasser-Qualitätssicherung und Sicherstellung der Wasserversorgung findet auch ein Wasserschutzgebiet-Monitoring mit regelmäßigen Begehungen des Gebiets, Messungen der Grundwasserstände und direkter Beprobung des Grundwassers statt.^{3, 4}

Welche Risiken von dem oben erwähnten Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bzw. dessen Abbauprodukt AMPA ausgehen, wird noch immer kontrovers diskutiert. Umweltorganisationen wie der NABU sehen Gesundheitsgefahren für Glyphosat-Anwender, Anwohner von regelmäßig behandelten landwirtschaftlichen Flächen sowie Konsumenten glyphosat-belasteter Lebensmittel. Zu den durch Glyphosat verursachten Gesundheitsrisiken zählen nach einigen Quellen beispielsweise negative Wirkungen auf den Hormonhaushalt (verminderte Fruchtbarkeit, gestörte Embryonalentwicklung). Glyphosat und AMPA können auch in Oberflächengewässer und das Grundwasser ausgewaschen werden und somit in das Trinkwasser gelangen. In der EU gilt für Glyphosat und AMPA ein Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter.^{5, 6}

Wie obige Tabelle zeigt, werden die Grenzwerte für die Schwermetalle Blei, Nickel und Kupfer sehr deutlich unterschritten. Mit einem Natriumgehalt von durchschnittlich ca. 9 mg/l gilt das Freiburger Trinkwasser als natriumarm. Dies kann Vor- und Nachteile haben. So ist ein höherer Natriumgehalt im Wasser unter anderem bei starkem Schwitzen durchaus vorteilhaft, um den Verlust des lebenswichtigen Mineralstoffs auszugleichen.⁷ Bei hohem Blutdruck und/oder Nierenerkrankungen wird dagegen von den meisten Experten zu einer natriumarmen Ernährung geraten.⁸

Das Wasser-Verteilernetz großer Wasserversorger wie der Badenovanetze umfasst oft mehrere Hundert Kilometer. Da kann das Eindringen von Keimen und Schmutz in das Wassernerz nicht immer vollständig verhindert werden. Mögliche Ursachen von Wasserverunreinigungen sind Überschwemmungen, Starkregen, Rohrbrüche oder technische Defekte bei der Wasseraufbereitung. Zu den problematischen Keimen im Trinkwasser zählen Coli-Bakterien, welche mitunter schwere Magen-Darm-Erkrankungen und Entzündungen hervorrufen können.⁹ Bei Wasserbelastungen mit Keimen wird von den Behörden oft ein Abkochgebot verhängt und die Wasserversorger müssen das Trinkwasser zum Beispiel mit Chlor desinfizieren. So wurde unter anderem im Oktober 2023 für Teile von Freiburg-Kappel ein Abkochgebot ausgesprochen. Zusätzlich erfolgte eine Wasserchlorung durch die Badenovanetze.¹⁰

Einwandfreie Trinkwasserqualität nur bis zum Hausanschluss garantiert – Gesundheitsrisiken durch Hausinstallation!

Wasserversorger wie die Freiburger Badenovanetze garantieren die Trinkwasserqualität gemäß Trinkwasserverordnung nur bis zum Hausanschluss. Danach fließt das Wasser oft noch viele Meter durch Rohre, Boiler usw. der sogenannten Hausinstallation. Dabei kann es mit Schadstoffen und Keimen verunreinigt werden. Für den ordnungsgemäßen Zustand der Hausinstallation und deren gesundheitliche Unbedenklichkeit sind Wohnungs- und Hauseigentümer bzw. Vermieter verantwortlich.

Ein Risikofaktor in Hausinstallationen von Altbauten sind Bleirohre, deren Installation bereits 1973 verboten wurde. Für Blei im Trinkwasser gilt seit dem 01.12.2013 ein Grenzwert von 0,01 mg/l. Dieser wird normalerweise nur eingehalten, wenn keine Bleirohre in der Trinkwasserinstallation vorhanden sind. Bis spätestens 12.01.2026 müssen alle Bleileitungen in Trinkwasser-Installationen ausgetauscht oder stillgelegt werden.¹¹ Gelangt zu viel Blei in den Körper, kann es unter anderem zu Nerven-, Leber- und Nierenschäden kommen. Weiterhin beeinträchtigt Blei die Blutbildung und ist ein Risikofaktor für Gicht. Eine besondere Gefahr geht von Blei für ungeborene Kinder (Schwangerschaft) und Kleinkinder aus. Am bekanntesten ist hier eine durch Blei verursachte verminderte Intelligenz.¹²

Kupfer und Nickel gehen manchmal ebenfalls in zu hohen Konzentrationen aus der Hausinstallation in das Trinkwasser über. Bei Kupfer ist dies verstärkt bei neuinstallierten Kupferrohren der Fall, bis sich in diesen nach einigen Wochen eine Schutzschicht gebildet hat. Nickel ist ein Schwermetall, das aus nickelhaltigen Hausinstallations-Komponenten wie Wasserhähnen, Mischbatterien oder aus Korrosionsschutz-Beschichtungen in das Leitungswasser gelangen kann. Hohe Konzentrationen von Kupfer im Trinkwasser verursachen mitunter Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und Leberschäden.¹³ Nickel löst bei vielen Menschen Allergien aus und ist eine Ursache von Darmbeschwerden.¹⁴

Verkeimte Perlatoren an Wasserhähnen, verunreinigte Duschköpfe und Dichtungen sowie Risse an Rohren sind weiterhin Eintrittspforten für Keime wie Coli-Bakterien im Bereich der Hausinstallation. Ein weiterer Problemkeim innerhalb von Trinkwasser-Hausinstallationen sind Legionellen. Die Bakterien sind in geringer Anzahl oft natürlicher Bestandteil des Wassers. Zu einer Gesundheitsgefahr werden Legionellen meist erst, wenn es zu einer starken Vermehrung kommt. Die Vermehrungsrate ist in lauwarmem Stagnationswasser besonders hoch. Eine Legionelleninfektion erfolgt meist durch Einatmen von kontaminierten feinsten Wassertropfen (Aerosole). Diese bilden sich zum Beispiel beim Duschen, in Whirlpools oder in Klimaanlagen. Infektionsfolgen sind neben leichten, grippeähnlichen Symptomen (Pontiac-Fieber) mitunter auch lebensbedrohliche Lungenentzündungen (Legionärskrankheit, Legionellose). Schwere Verläufe von der Legionärskrankheit treten vor allem bei einem geschwächten Immunsystem auf.¹⁵ Daher sind erhöhte Legionellenwerte im Trinkwassernetz von Krankenhäusern besonders problematisch. Deshalb hat die Uniklinik Freiburg umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen eingeleitet, nachdem dort im Oktober 2023 in einigen Gebäuden erhöhte Legionellenkonzentrationen im Trinkwasser gemessen wurden. Zu den Schutzmaßnahmen gehören eine Ausweitung der Probenstellen, eine Spülung der Rohre sowie der Einbau von speziellen Legionellenfiltern.¹⁶

Mit unseren online bestellbaren Wassertests können Sie die meisten Risiken durch verunreinigtes Leitungswasser erkennen und dann ggf. entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung einleiten. Die Wasserproben für die Tests entnehmen Sie mit der leicht verständlichen Anleitung aus den Testkits einfach selbst. Nach Einsendung und Analyse Ihres Wassertests aus Freiburg i. Br. ist das verständlich aufbereitete Testergebnis nach kurzer Zeit über den persönlichen Kundenbereich von MyChecknatura abrufbar.

Eine sehr umfangreiche Wasseranalyse bietet der Wassertest Komplett Plus. Dieser beinhaltet unter anderem die Analyse auf Blei, Nickel, Eisen, coliforme Keime und Magnesium. Außerdem wird Ihr Wasser bei dem Test auf Legionellen geprüft. Sie können aber ebenso die Einzelparamter-Tests Wassertest Blei und Wassertest Legionellen ordern. Aus Wasserrohren freigesetzte Metalle und Schwermetalle deckt der Wassertest Rohrleitung auf. Wegen der starken Verbreitung des Herbizids Glyphosat und dessen weiter oben beschriebener Gesundheitsrisiken bieten wir auch einen Wassertest Glyphosat an. Dieser beinhaltet ebenfalls die Ermittlung der Konzentrationen von AMPA (Glyphosat-Abbauprodukt) und Glufosinat. Glufosinat ist ein teilweise bis 2019 verwendetes Herbizid mit umstrittenem Risikopotenzial. Spezielle Risiken bei der Verwendung von Leitungswasser für Babynahrung erkennt der Wassertest Baby Maxi mit Testparametern wie Blei, Nitrat, Nitrit und coliformen Keimen.

Die Wasserhärte hängt hauptsächlich davon ab, welche Menge der Härtebildner Calcium und Magnesium im Wasser gelöst ist. Je mehr der beiden Mineralstoffe vom Wasser aus Gesteins- und Bodenschichten ausgewaschen wurden, desto höher ist die Wasserhärte. Diese wird nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz in die Härtegrade „weich“ (weniger als 8,4 °dH), „mittel“ (8,4 bis 14 °dH) und „hart“ (mehr als 14 °dH) eingeteilt. Dabei steht „°dH“ für Grad deutscher Härte.

Weiches Wasser ist wegen seines geringeren Eigengeschmacks gut für die Zubereitung von Tee und Kaffee geeignet. Außerdem verkalken Wasserkocher, Armaturen, Kacheln usw. bei geringer Wasserhärte nicht so schnell. Für die richtige Dosierung von Waschmittel und die korrekte Einstellung der Enthärtungsanlage Ihrer Spülmaschine ist die genaue Kenntnis der Wasserhärte wichtig.

In Freiburg gibt es 4 Wasserversorgungsbereiche in denen Wasser mit unterschiedlicher Härte ausgeliefert wird. Die genaue Wasserhärte in Ihrer Straße können Sie über eine Wasserhärte-Abfragemaske (oberer Teil der Webseite) der Badenovanetze ermitteln. Einen groben Wasserhärte-Überblick bietet die folgende Tabelle:¹⁷

Das Trinkwasser von Freiburg im Breisgau stammt aus Grund- und Quellwasser. Die Förderung erfolgt in den Wasserwerken Ebnet, Kappel, Hausen und Günterstal. Das Grundwasser wird in den Einzugsgebieten Dreisamtal (südöstlich von Freiburg) und Münstertal (südlich von Freiburg im Schwarzwald) gefördert. Die Stadtteile Kappel und Günterstal werden mit Quellwasser versorgt. Zur Sicherstellung einer zuverlässigen Wasserversorgung und zum Ausgleich von Bedarfsschwankungen wird das Leitungswasser in Hochbehältern zwischengespeichert. Zur Wasseraufbereitung werden dem Wasser im Versorgungsbereich 1 Calciumhydroxid und in den Versorgungsbereichen 2 und 3 Kalkstein zugesetzt.^{18, 19, 20}

Im Stadtgebiet von Freiburg i. Br. gibt es 10 Trinkwasserbrunnen und 3 Trinkwasserstellen. Die Wasserqualität der Trinkbrunnen wird engmaschig überwacht. Zum Schutz vor Frostschäden sind die Brunnen nur in der frostfreien Zeit in Betrieb.

Die Trinkwasserbrunnen befinden sich an den folgenden Standorten: am Torplatz in Günterstal, auf dem Rathausplatz, vor dem Schwabentor auf dem Schwabentorplatz, vor der Münsterbauhütte in der Herrenstraße, vor dem Martinstor, gegenüber der Universitätskirche in der Bertoldstraße/Ecke Niemensstraße, am Wasserschlössle im Sternwald, in der Konviktstraße vor Haus Nr. 10, in der Zasisusstraße vor der Christuskirche, in der Luisenstraße/Ecke Dreisamstraße.

Die Trinkwasserstellen finden Sie hier: Betzenhauser Torplatz, Alfred-Döblin-Platz, Platz der Alten Synagoge.²¹

Im Stadtgebiet von Freiburg bzw. der nahen Stadtumgebung gibt es drei Wasserschutzgebiete (WSG): 

• WSG Hausen
• WSG Ebnet
• WSG Quellen Schauinsland/Kappel

Die genaue Lage der Wasserschutzgebiete können Sie auf folgender Wasserschutzgebiet-Karte (Mitte der Webseite) einsehen. Die Schutzgebiete sind in die Zonen I, II und III eingeteilt. Die strengsten Bestimmungen gelten im unmittelbaren Nahbereich von Brunnen bzw. Quellen (auf Karte rot eingefärbt).²³

¹Vgl.: Badenovanetze: Trinkwasseranalyse Freiburg. 2023.

²Vgl.: Bundesgesetzblatt: Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung. 2023.

³Vgl.: Badenovanetze: Das Trinkwasser in Freiburg. 2023.

⁴Vgl.: Badenovanetze: Trinkwasserüberwachung. 2023.

⁵Vgl.: Nabu: Fragen und Fakten zu Glyphosat. 2023.

⁶Vgl.: Bundesinstitut für Risikobewertung: Gesundheitliche Trinkwasser-Leitwerte. 2023.

⁷Vgl.: Sportärztezeitung: Mineralwasser vs. Leitungswasser. 2019.

⁸Vgl.: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Natürliches Mineralwasser – beliebter Durstlöscher. 2023.

⁹Vgl.: Bundesinstitut für Risikobewertung: Escherichia coli. 2023.

¹⁰Vgl.: Süddeutsche Zeitung: Versorger: Wasser in Freiburg-Kappel soll abgekocht werden. 2023.

¹¹Vgl.: Umweltbundesamt: Neue Trinkwasserverordnung sichert hohe Qualität unseres Trinkwassers. 2023.

¹²Vgl.: Pharmazeutische Zeitung: Blei im Blut, Auch wenig ist giftig. 2012.

¹³Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Kupfer. 2023.

¹⁴Vgl.: Stadt Münster, Gesundheits- und Veterinäramt: Gesundes Trinkwasser. 2023.

¹⁵Vgl.: Bundesamt für Gesundheit BAG: Legionellose (Legionärskrankheit). 2023.

¹⁶Vgl.: Uniklinik Freiburg: Umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen. 2023.

¹⁷Vgl.: Badenovanetze: Trinkwasseranalyse Freiburg. 2023.

¹⁸Vgl.: Badenovanetze: Badenovanetze als Wasserpartner in Freiburg. 2023.

¹⁹Vgl.: Freiburg-Schwarzwald.de: Wasser – Trinkwasser in Freiburg. 2023.

²⁰Vgl.: Badenovanetze: Trinkwasseranalyse Freiburg. 2023.

²¹Vgl.: Stadt Freiburg: Trinkwasserbrunnen in Freiburg. 2023.

²²Vgl.: Badenovanetze: Kennzahlen Jahresergebnis Badenova gesamt. 2022.

²³Vgl.: Badenovanetze: Was ist ein Wasserschutzgebiet, Wasserschutzgebiet Karte. 2023.

²⁴Vgl.: Stadt Freiburg: Bevölkerung. 2023.

²⁵Vgl.: Visit Freiburg: Freibugs Top 10 Sehenswürdigkeiten. 2023.

²⁶Vgl.: Stadt Freiburg: Gewässerschutz. 2023.

²⁷Vgl.: Land Baden-Württemberg: Badegewässerkarte Baden-Württemberg. 2023.